Irgendwie könnte alles besser sein

Homburg · Das Fazit des Basketball-Oberligisten BBV Saarpfalz fällt zur Weihnachtspause verhalten aus. Das gesteckte Saisonziel Meisterschaft wird kaum zu schaffen sein, die Mannschaft präsentiert sich zu inkonstant.

 Die Basketballer des BBV Saarpfalz machen sich gegenseitig Mut für den weiteren Saisonverlauf. Foto: Heintz/Verein

Die Basketballer des BBV Saarpfalz machen sich gegenseitig Mut für den weiteren Saisonverlauf. Foto: Heintz/Verein

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Das letzte Heimspiel des BBV Saarpfalz in diesem Jahr passt zur ersten Saisonhälfte und dem Fazit von Vereinschef Michael Littig. "Es könnte besser sein", sagt er, und dem wird niemand widersprechen. Der Basketball-Oberligist, der sich die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga Südwest/Nord als Ziel gesetzt hat, liegt nach zwölf von 20 Spielen auf Rang drei - mit einer Bilanz von neun Siegen und drei Niederlagen. Das ist gut, könnte aber besser sein.

Nicht konstant genug

Littig sieht die Lage in der Liga dementsprechend nüchtern. "Der Aufstieg wird sehr, sehr schwer, auch wenn der ein oder andere Konkurrent sein Aufstiegsrecht eventuell nicht wahrnehmen wird", sagt er und nennt Tabellenführer SG Dürkheim/BI Speyer II oder den Tabellenzweiten BBC Rockenhausen . Doch auch Littig weiß, dass der Blick auf die eigene Mannschaft gerichtet sein sollte. Die Niederlage gegen Rockenhausen (66:84) am 9. November schmerzte nicht so sehr wie die gegen die SG Ensdorf/Griesborn (59:73) am 16. November oder die gegen MJC Trier (74:85 nach Verlängerung) am 7. Dezember. Und je länger die Saison dauerte, desto größer schienen die Probleme der Mannschaft und des Spielertrainers Theo Tarver zu werden.

Der Abschluss am vergangenen Sonntag beim TV Bad Bergzabern (68:67) war zwar erfolgreich, aber das letzte Heimspiel eine Woche zuvor im Sportzentrum Homburg-Erbach gegen den SC Lerchenberg legte die Probleme des BBV offen. Der Tabellenletzte hat noch kein Spiel gewonnen und ist weit davon entfernt, in der Oberliga konkurrenzfähig zu sein. Doch der BBV Saarpfalz musste sich in der zweiten Halbzeit mit 24:25 geschlagen geben. Der Sieg (59:42) war dank eines guten zweiten Viertels nie in Gefahr, aber ein Titelkandidat tritt anders auf - selbst wenn mit Topwerfer Justin Berry (vor der Saison gekommen von den Baskets 98 Völklingen; auf Heimaturlaub in den USA) und Aufbauspieler Jan Klankert (gekommen vom 1. FC Kaiserslautern ; seit Wochen beruflich verhindert) zwei Akteure aus der Startformation fehlten.

Die Qualität der Einzelspieler ist nicht das Problem des BBV Saarpfalz. Andreas Simgen ist für diese Spielklasse außergewöhnlich schnell und wendig, James Peterson unterm Korb ungemein präsent und Tarver, ehemaliger Zweitliga-Profi der Saarpfalz Braves, eigentlich weder in Abwehr noch in Angriff zu stoppen. Von Berrys Drang zum Korb und Klankerts Fähigkeiten, das Spiel zu lenken, ganz zu schweigen. Doch noch hat Tarver es nicht geschafft, ein konstant funktionierendes Team zu formen - was auch mit seiner eigenen Rolle als Spielertrainer zu tun hat. "Ich würde mir Theo öfter auf der Bank statt auf dem Feld wünschen", sagt Vereinschef Littig dazu, "zumal das ab der Regionalliga als Spielertrainer sowieso nicht mehr gehen würde".

Und so kommt es vor, dass Tarver während eines Angriffs zur Außenlinie blickt und die nächsten Wechsel bespricht, statt mit seinen langen Armen unterm Korb für Gefahr zu sorgen. "Es ist tatsächlich so, dass er viel zu oft an der Dreierlinie steht. Es ist aber auch nicht einfach für ihn in dieser Doppelfunktion", sagt Littig.

"Regionalliga ist zu stemmen"

Für den 30-jährigen Tarver ist es die erste Trainer-Station überhaupt, nachdem er nach dem Rückzug der Saarpfalz Braves aus der 2. Liga Pro A im Jahr 2012 erst beim Regionalligisten 1. FC Kaiserslautern und dann beim Pro-B-Zweitligisten BIS Baskets Speyer landete.

Die Erinnerung, als die Braves das Sportzentrum in Erbach füllten und den heutigen deutschen Meister Bayern München auf seinem steilen Weg nach oben empfingen (mit Tarver im Kader), ist bei Michael Littig noch präsent. "Schade, dass es zu Ende ging", sagt er und blickt durch die Halle, wo gegen Lerchenberg zwei Trommler unermüdlich die Mannschaft unterstützen. Knapp 40 Zuschauer haben sich an diesem Abend nach Erbach verirrt. "Die Regionalliga", sagt Littig, "die können wir stemmen, denn der Aufwand ist nicht wirklich größer als in der Oberliga". An mehr will er nicht denken, "auch wenn er das Thema Profi-Basketball nie aus den Augen verlieren werde. "Dafür müsste schon viel zusammen kommen, mehr Unterstützung im Verein, mehr Geld von außen", sagt Littig. Ja, es könnte derzeit irgendwie alles ein wenig besser sein rund um den BBV Saarpfalz.

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