Gegen Schnecken und Blattläuse Ungebetene Gäste sanft loswerden

Nützlinge haben Schnecken, Blattläuse und Buchsbaumzünsler zum Fressen gern.

  Stachelt, schmatzt und steht auf Schnecken: In den naturnahen Garten kommt der Igel von alleine.

Stachelt, schmatzt und steht auf Schnecken: In den naturnahen Garten kommt der Igel von alleine.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Olha_stock

Nacktschnecken sind der Schrecken im Garten. Über Nacht können sie ganze Kulturen abraspeln. Da greift so mancher Gartenbesitzer gerne vorbeugend zu Schneckenkorn. Einen biologisch einwandfreien, verlässlichen Schutz bieten nur Schneckenzäune oder Schneckenkragen um einzelne Pflanzen. Die Methode kannten schon unsere Großeltern. Auch wenn die über Salat- und Gemüsesetzlinge gestülpte Wurstdose, der man den Boden rausgeschnitten hatte, die Pflänzchen in erster Linie vor Austrocknung schützen sollte, hielt sie gleichzeitig Schnecken ab.

Aber nicht alle Pflanzen sind gefährdet. Pflanzen mit behaartem oder stacheligen Laub werden meist gemieden. Selbst im Nutzgarten kann es helfen, schneckenunempfindliche Gemüse- und Blumensorten zu setzen. Ein Leckerbissen sind häufig frische Saaten. Sobald die Gemüsepflanzen kräftiger sind, verlieren Schnecken den Appetit. Deshalb kann es sinnvoll sein, gleich Jungpflanzen zu setzen, anstatt auszusäen. Mulchauflagen mögen zwar nützlich sein, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern. Für die feuchtigkeitsliebenden Weichtiere jedoch sind sie ein willkommenes Versteck. Man kann aber versuchen mit Materialien zu mulchen, die Schnecken scheuen. Über Wurmfarnblätter beispielsweise kriechen Schnecken nur ungern.. Die Weichtiere verstecken sich unter Blattwerk und Brettern. Hier kann man sie morgens einsammeln. Schneckenjäger gibt es auch unter den Tieren. Igel, Spitzmäuse, Kröten und Vögel wie Amseln gehören dazu. In naturnahen Gärten siedeln sie sich von alleine an und halten die Schnecken auf natürliche Art im Zaum.

Das Gleiche gilt für Blattläuse. Sie sind Nahrung von Vögeln und Leibspeise von Marienkäfern. Gibt man der Natur etwas Zeit, fangen Nützlinge die Schädlinge weg und das natürliche Gleichgewicht stellt sich wieder ein. Aber auch Pflanzen können Pflanzen helfen. Pflanzenstärkungsmittel machen Gewächse weniger anfällig für Schädlinge. Neben selbst gemachten Pflanzentees beispielsweise aus Ackerschachtelhalm gibt es fertige biologische Mittel zur vorbeugenden Bekämpfung der saugenden Schädlinge im Handel.

Gegen den Buchsbaumzünsler hat man einen ganzen Maßnahmenkatalog entwickelt: Ab März beginnt die Kontrolle. Überwinterte Larven sammelt oder saugt man ab. Jungraupen bekämpft man mit Pflanzenschutzmitteln auf natürlicher Basis in denen das Wort „Buchsbaumzünslerfrei“ vorkommt. Im Frühstadium hat sich das Ausbringen von Bacillus thuringiensis-Präparaten bewährt. Ab Mitte April hilft das Aufhängen von Buchsbaumzünsler-Fallen als Frühwarnsystem. Sobald Falter in die Falle gehen, behandelt man ein zweites Mal. Zudem können die in der Pheromon-Falle gelandeten Männchen keine Weibchen mehr befruchten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort