HSG zeigt zwei Gesichter

Oberthal. Manfred Wegmann ist verärgert. Schlecht gelaunt steht der HSG-Trainer vor der Ersatzbank. Die Arme vor der Brunst verschränkt, die Stirn in Falten gelegt. Seine Miene verrät nicht, dass die HSG Nordsaar in der Handball-Saarlandliga soeben das Derby gegen den TV Birkenfeld/Nohfelden mit 30:27 gewonnen hat

 Der Birkenfelder Oliver Brücker (Nummer drei) versucht vergeblich Dirk Werkle (Nummer sechs) von der HSG Nordsaar am Torwurf zu hindern. Foto: Horst Klos

Der Birkenfelder Oliver Brücker (Nummer drei) versucht vergeblich Dirk Werkle (Nummer sechs) von der HSG Nordsaar am Torwurf zu hindern. Foto: Horst Klos

Oberthal. Manfred Wegmann ist verärgert. Schlecht gelaunt steht der HSG-Trainer vor der Ersatzbank. Die Arme vor der Brunst verschränkt, die Stirn in Falten gelegt. Seine Miene verrät nicht, dass die HSG Nordsaar in der Handball-Saarlandliga soeben das Derby gegen den TV Birkenfeld/Nohfelden mit 30:27 gewonnen hat. "Wir müssen auch mal einen Gegner aus der Halle schießen. Das würde mal gut tun", sagt Wegmann sauer. Die Möglichkeit, einen deutlichen Sieg herauszuspielen, hatten die Nordsaar-Männer am vergangenen Freitag. Von der ersten Minute an dominierten sie die Partie. Nur selten fanden die Birkenfelder durch die kompakte und aggressive HSG-Abwehr den Weg zum Tor. Die vielen Ballverluste, technischen Fehler und die schlechte Chancenverwertung des TVB bescherten der HSG Nordsaar zusätzlich früh einen komfortablen Vorsprung von sieben Toren. "Die einfachsten Dinge haben bei uns heute nicht geklappt. Und die Chancen, die wir uns rausgespielt haben, haben wir dann auch noch mutwillig verballert", sagt Ingo Reidenbach, Trainer des TV Birkenfeld, ein wenig enttäuscht. Doch nicht nur in der Abwehr, auch im Angriff war die HSG Nordsaar in der ersten Hälfte klar überlegen. Diszipliniert spielten sie sich ihre Chancen heraus und ließen den Gegner nie ins Spiel kommen. Mit einer 17:9-Führung gingen die Gastgeber in der Oberthaler Bliestalhalle in die Pause. Zu dem Zeitpunkt war Wegmann noch zufrieden mit dem, was seine Mannschaft zeigte: "Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir haben wenige Torwürfe zugelassen und haben vorne gewartet, bis wir eine gute Tormöglichkeit hatten." Dies übertrugen die Nordsaar-Männer dann allerdings nur auf den Anfang der zweite Hälfte. Als sie nach sechs Minuten mit 23:10 vorne lagen, sahen sie sich schon als die sicheren Sieger. Die Folge: Unkonzentriertheiten in der Abwehr, unvorbereitete und unmotivierte Torwürfe im Angriff. Wegmann erklärt: "Plötzlich dachten einige, sie müssten da vorne Jojo spielen und einfach draufwerfen. Das ist natürlich nicht gut und ärgert mich kolossal." Denn so ermöglichte die HSG Nordsaar den Birkenfeldern eine Aufholjagd. Tor um Tor verkleinerten die Gäste ihren Rückstand. In den letzten acht Minuten gelangen den Birkenfelder sieben Treffer - der HSG nur einer. Die HSG-Spieler schienen da schon mit den Gedanken in der Kabine zu sein. "Das Ergebnis hätte ich auch vor dem Spiel gekauft, den Verlauf nicht. Aber es ist positiv, dass wir uns nie hängen ließen und immer gekämpft haben, selbst als wir wussten, dass wir nicht mehr gewinnen können", sagt Reidenbach. HSG-Trainer Manfred Wegmann erklärt dagegen: "Wir bringen uns selbst immer wieder in Zugzwang. Wir sollten es auch einmal schaffen zwei gute Hälften zu spielen." "Wir müssen auch mal einen Gegner aus der Halle schießen."Manfred Wegmann, Trainer HSG Nordsaar

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort