Heike Trier hilft Leukämiekranken

Regionalverband · Um das Leben eines Leukämiekranken zu retten, braucht man Blutstammzellen eines anderen Menschen mit ähnlichen Anlagen. Die Stefan-Morsch-Stiftung sammelt Daten über das Blut von Menschen, die im Notfall dazu bereit sind, Stammzellen zu spenden. Dazu gehört auch Heike Trier, 44, aus Kleinblittersdorf. Sie hat schon einmal gespendet und versichert, das sei nicht schmerzhaft.

 Heike Trier bei der Stammzellenspende. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Heike Trier bei der Stammzellenspende. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Ist es eine Selbstverständlichkeit, einem fremden Menschen das Leben zu retten? Heike Trier aus Kleinblittersdorf hat das einfach versucht: Die 44-jährige Mutter von zwei Töchtern ist Stammzellenspenderin. Seit zwei Jahren hat sie ein hellblaues Kärtchen der Stefan-Morsch-Stiftung - für den Fall, dass ein ihr unbekannter Mensch an Leukämie erkrankt und sie die einzige ist, die passende Zellen spenden kann.

Im Herbst 2012 ließ Heike Trier sich als mögliche Spenderin registrieren. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie . Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzellen- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Deshalb ist die Stefan-Morsch-Stiftung nahezu täglich in ganz Deutschland unterwegs, um über das Thema Stammzellenspende aufzuklären. Heike Trier ließ sich genau informieren.

Die Registrierung war ganz einfach: Ein Fragebogen, eine Unterschrift und ein Pikser - ein Fingerhut voll Blut genügt, um die Gewebemerkmale festzustellen. "Typisierung" ist der Fachbegriff dafür. Braucht ein Patient eine Stammzellentransplantation, werden seine Gewebemerkmale, die HLA-Werte, mit denen von registrierten Spendern verglichen. Um als Spender in Frage zu kommen, sollten im Idealfall zehn von zehn Werten übereinstimmen.

Im November 2013 meldete sich die Stefan-Morsch-Stiftung bei Heike Trier: Sie kam als Stammzellenspenderin für einen Leukämiepatienten in Frage. "Ich war überrascht. Dann hab' ich mich über die Chance, zu helfen, gefreut", erinnert sie sich. Ihr wurde ein Blutentnahmeset zugeschickt, mit dem ihr der Hausarzt Blut abnehmen konnte.

Das Set schickte Heike Trier wieder zurück zur Stiftung, wo die Blutprobe noch einmal untersucht wurde. "Als mir im Januar gesagt wurde, dass ich die geeignete Spenderin wäre, hatte ich schon ein bisschen Angst. Ich wusste nicht genau, was auf mich zukommt." Kurz darauf fuhr sie nach Birkenfeld zur Voruntersuchung, wo das ärztliche Aufklärungsgespräch stattfand und wo sie sich einem Gesundheitscheck unterziehen musste: "Ich war aufgeregt, aber die Ärztin hat mich über alles gut aufgeklärt."

Die Familie von Heike Trier machte sich anfangs Sorgen wegen der Stammzellenspende. "Meine Kinder hatten Angst um mich, und mein Mann war skeptisch", erzählt sie. Doch zur Apherese begleitete er sie: "Nachdem meine Frau es mir erklärt hatte, fand ich, dass es eine gute Geschichte ist - man kann jemandem das Leben retten." Für die Transplantation von Stammzellen gibt es gibt zwei Möglichkeiten: Man kann Stammzellen entnehmen - entweder aus dem Beckenkamm oder aus dem Blut - ähnlich wie bei einer Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. In einer Entnahmestation - wie bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld - werden dann die Stammzellen herausgefiltert. Das nennt man Apherese. Über die Art der Spende entscheidet der Stammzellenspender.

Heike Trier entschied sich für die Apherese. Dass sie sich selbst spritzen musste, hat ihr nichts ausgemacht. Auch die Spende selbst war für Heike Trier kein Problem: "Es geht. Ich hab' ein bisschen mit Unwohlsein zu kämpfen gehabt", gesteht sie. Doch sie ist überzeugt: "Mit einem kleinen Aufwand kann man hier relativ viel bewegen."

Infos: Hotline 080 07 66 77 24 oder über info@stefan-morsch-stiftung.de.

Die nächsten Typisierungstermine im Saarland: Mittwoch, 24. September, 15 bis 20 Uhr, Hülzweiler, Haus für Kultur und Sport, Talstraße,

Dienstag, 30. September, 17 bis 20 Uhr, Wiesbach, Wiesbachhalle, Jägerbergstraße.

stefan-morsch-stiftung.de

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