Geistliches Zentrum soll entstehen

Hermeskeil · Menschen aus dem gesamten Hochwald haben den Förderverein Klösterchen Hermeskeil gegründet. In dem Ende des Jahres schließenden Kloster soll er die laufenden Kosten tragen und Ehrenamtliche für ein neuartiges Konzept mit Ordensleuten gewinnen.

 Der Vorstand des Fördervereins Klösterchen Hermeskeil mit der Vorsitzenden Kerstin Schmitz-Stuhlträger (vorne, Mitte) und Pfarrer Clemens Grünebach (links) sowie im Hintergrund einem Großteil der 48 Teilnehmer der Gründungsversammlung. Foto: Ursula Schmieder

Der Vorstand des Fördervereins Klösterchen Hermeskeil mit der Vorsitzenden Kerstin Schmitz-Stuhlträger (vorne, Mitte) und Pfarrer Clemens Grünebach (links) sowie im Hintergrund einem Großteil der 48 Teilnehmer der Gründungsversammlung. Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder

Noch ist die Zukunft des Hermeskeiler Franziskanerklosters offen. Doch mit Gründung des "Fördervereins Klösterchen Hermeskeil " ist ein wichtiger Schritt getan. Ohne ihn hätte das in Deutschland einmalige Konzept eines "geistlichen Zentrums franziskanischen Geistes" keine Chance. Denn der Verein will nicht nur Heizungs-, Strom- und Wasserkosten bezahlen und sich um Renovierungen und Grundstückpflege kümmern. Er möchte auch das Bewusstsein "für den Geist und die Bedeutung" des geistlichen Zentrums und "franziskanische Spiritualität" fördern. Möglich sein wird das aber nur, wenn sich Ordensleute mit gleichen Zielen finden.

Alle 84 franziskanische Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum wurden dafür angeschrieben, berichtete Dechant Clemens Grünebach. Der Seelsorger der Pfarrei St. Franziskus, einer der möglichen künftigen Träger, hofft auf einen "Pool von drei bis zehn Personen". Wichtig für das Projekt (siehe Infobox) seien aber vor allem "Widerhall oder Verwurzelung in der Gesellschaft".

Mitglieder sind gefragt

Kerstin Schmitz-Stuhlträger, von der Versammlung gewählte Vorsitzende des Vereins, ist zuversichtlich. Vor der Versammlung mit 48 Teilnehmern hätten mehr als 100 Personen schriftlich Interesse bekundet. Das Klösterchen sei vielen eine Heimat, weiß die Gymnasiallehrerin und promovierte Theologin. Die Förderung geistlicher Zentren stehe auch bei den Ergebnissen der Synode des Bistums Trier oben an. Laut Grünebach unterstützt das Bistum, indem es eine Stelle bezahlt. Die Franziskaner bezahlten bis Mai die laufenden Kosten von jährlich wohl "einigen Zehntausend Euro" und stellten das Kloster pachtfrei zur Verfügung. Vor dem Hintergrund, dass sich der Orden in Deutschland notgedrungen von Häusern und Aufgaben trennt, ist das bemerkenswert. Laut Provinzialminister Cornelius Bohl unterhält die kleiner und älter werdende Gemeinschaft mit etwa 290 Brüdern 37 Häuser.

Wichtig für die Zukunftsperspektive des Klösterchens sind aber auch möglichst viele Fördervereinsmitglieder. Die Gründungsversammlung beschloss daher mit einer Dreiviertelmehrheit einen Mindest-Beitrag von jährlich zwölf Euro. Wer mehr zahlen will, kann das entsprechend vereinbaren, oder auch spenden.

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Hintergrund Entstehen soll ein geistliches Zentrum. Angedacht ist ein offenes Haus mit geistlicher Begleitung, Gottesdiensten, Kursen und Mitlebeangeboten. Das Konzept erarbeitete eine Gruppe um Pfarrer Grünebach und Kerstin Schmitz-Stuhlträger von der Klostergemeinde sowie Ordensvertreter der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft. Die Ära des heutigen Klösterchens endet mit einem Gottesdienst am Sonntag, 23. Oktober. urs

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