Evangelisches Krankenhaus in Zweibrücken muss schließen

Zweibrücken · Das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken schließt zum 30. September. Es hat sich bis gestern kein Investor für die vom Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) getragene Klinik gefunden. Das erklärte Oberbürgermeister Kurt Pirmann nach der heutigen LVIM-Mitgliederversammlung. Ihm zufolge hat die Versammlung daher das länger vorliegende Angebot des Nardini-Klinikums für eine Übernahme der Inneren Abteilung ("Letter of Intent") angenommen, das dieses nun noch bestätigen muss. Das Nardini will sich vermutlich morgen zum weiteren Fortgang äußern, wie Sprecher Thomas Frank auf Merkur-Anfrage vom Vormittag erklärte.

 Notaufnahme: Der LVIM, der vor allem aufgrund der Probleme des Evangelisches Krankenhauses Zweibrücken in der Schieflage ist, wird ab November von Diakonissen-Vertretern geführt. Foto: lf

Notaufnahme: Der LVIM, der vor allem aufgrund der Probleme des Evangelisches Krankenhauses Zweibrücken in der Schieflage ist, wird ab November von Diakonissen-Vertretern geführt. Foto: lf

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80 Personen sollen vom katholischen Träger übernommen werden, sehr wahrscheinlich werde man das auch den 20 Auszubildenden des Evangelischen anbieten, so Pirmann. In den kommenden zwei bis drei Jahren, so lange bis das Nardini-Klinik um- oder angebaut hat, wird es sich im Evangelischen einmieten und dort die Innere Abteilung weiterbetreiben. Wie Pirmann aus der Sitzung weiter berichtete, gehe man davon aus, dass die rund 200 Pflegekräfte aufgrund des regionalen Bedarfs schnell Arbeitsplätze etwa in Homburg, Landstuhl, Pirmasens oder Kaiserslautern finden. Auch Mitarbeiter der LVIM-Servicegesellschaft versuche man andernorts beim LVIM unterzubringen. Zunächst werde die Arbeitsagentur mit ins Boot genommen und über Qualifikationsmöglichkeiten fürs Personal ausgelotet, so Pirmann.

Der OB: "Insgesamt ist das ein weiterer schlechter Tag für Zweibrücken . Abgesehen von den persönlichen Schicksalen der Leute, die heute schlagartig ihren Arbeitsplatz verliere, büßen wir weiter an Zentralität ein und auch Menschen, die die Stadt frequentiert und Umsatz gebracht haben." Es sei ein typischer Fall von Mangementfehlern, die dazu führten, dass am Ende die Arbeitnehmer das Ganze ausbaden müssten.

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