Ein Schock vor dem Spitzenspiel

Eppelborn · Damit hatten die HF Illtal nicht gerechnet. Vor dem Spitzenspiel an diesem Sonntag gegen Haßloch verlor der Handball-Oberligist beim Abstiegskandidaten Nieder-Olm. Nun hat Haßloch bereits vier Punkte Vorsprung auf die HFI.

 Christoph Holz (hier ein Archivfoto) steigt zum Sprungwurf hoch. Der Illtaler traf gegen Nieder-Olm sechs Mal. Foto: Horst Klos

Christoph Holz (hier ein Archivfoto) steigt zum Sprungwurf hoch. Der Illtaler traf gegen Nieder-Olm sechs Mal. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Der Wind hat gedreht. Monatelang hatten die Handballfreunde Illtal ihn in den Segeln, nun bläst er ihnen kalt ins Gesicht. Der Oberligist hat am Donnerstagabend sein drittes Spiel in Folge verloren. Das Nachholspiel beim Abstiegskandidaten TV Nieder-Olm verlor der Aufstiegsaspirant überraschend mit 31:33 (13:16). Die Erfahrung hatte gewarnt. In Nieder-Olm konnten die HFI noch nie gewinnen. In den vergangenen Jahren setzte es hohe Niederlagen, vom 26:38 im Februar 2011 über ein desaströses 21:44 im September 2012 bis hin zum knappen 27:29 in der vergangenen Saison. Irgendetwas muss auf der A63 zwischen Kaiserslautern und Mainz auf den Bus der HFI übergreifen, das ihnen die Kräfte raubt.

HFI-Vizepräsident Erich Hinsberger saß wie immer mit im Mannschaftsbus: "Die Mannschaft war heute phasenweise gar nicht wiederzuerkennen", sagt er. Der Gegner habe zwar "sehr, sehr klug gespielt und uns aus der Reserve gelockt", doch das sei selbstverschuldet gewesen und gehe mit den HFI nach Hause. Die Abwehr tat sich merkwürdig schwer mit dem Angriffsspiel der Gastgeber, das einem einfachen Muster folgte: Nieder-Olm zündete gerne über die Außenpositionen, Julius Liebisch und Dennis Stauder erzielten zusammen 13 der 33 Treffer. Das Mittel, mit dem die Gastgeber den Favoriten aushebelten, war so einfach wie effektiv. Die Offensiv-Abteilung machte das Spiel breit, zog über besagte Außenspieler zum Tor oder lockte alternativ die HFI-Abwehr zum Ballhalter im Rückraum, um dann mit flinken Spielern in die Lücken zu stoßen. "Da machen wir immer die gleichen Fehler, gehen unwirsch raus", so Hinsberger. Hinzu kam, dass beide Torhüter der HFI nicht überzeugen konnten.

In der Abwehr setzte Nieder-Olm ab der 42. Minute (Spielstand 23:23) auf Manndeckung gegen Christoph Holz, der seine Mannschaft zum zwischenzeitlichen Unentschieden geworfen hatte. Nur beim 8:8 nach 18 Minuten und beim 23:23 hatten die HFI Tuchfühlung, eine Führung der Gäste gelang nach dem 8:6 in der 15. Minute nicht mehr.

Damit ist die Meisterschaft nur noch am Horizont zu sehen. Die TSG Haßloch hat das Großsegel gesetzt und ist auf vier Punkte Abstand davon. "Die lassen sich das nicht mehr nehmen", urteilt HFI-Vizepräsident Erich Hinsberger trocken. "Wenn wir zu Hause ungeschlagen bleiben, werden wir Meister", prognostiziert dagegen HFI-Sportvorstand Markus Dörr. Am Sonntag kommt die TSG Haßloch zum Spitzenduell ins Illtal, Anwurf in der Eppelborner Hellberghalle ist um 18 Uhr.

HFI-Torschützen: Philipp Michel 8, Christoph Holz 7, Sven-Malte Hoffmann 9/5, Marvin Mebus 2, Pascal Meisberger 2, Leonard Frisch 1, Sebastian Hoffmann 1, Daniel Altmeyer 1.

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