Deutsch-Französischer Krieg Krieg und anschließende Reichsgründung

Frankfurt · Der deutsch-französische Krieg (1870/71) beginnt am 19. Juli 1870. Am 2. September erleidet Frankreich nahe der Stadt Sedan die entscheidende Niederlage. Napoleon III. gerät in preußische Gefangenschaft.

Ab dem 13. September belagern deutsche Truppen Paris. Aber erst am 28. Januar 1871 wird ein Waffenstillstand unterzeichnet.

Nach dem Sieg von Sedan nimmt Bismarck Verhandlungen mit den süddeutschen Staaten über die Vereinigung aller deutschen Staaten auf. Hessen, Baden, Bayern und Württemberg waren nach langem Zögern an Preußens Seite in den Krieg gezogen. In den „Novemberverträgen“ einigen sich die Fürsten darauf, ein Deutsches Reich zu schaffen. Im Spiegelsaal von Versailles proklamieren am 18. Januar 1871 die deutschen Monarchen den preußischen König Wilhelm I. zum Kaiser. Bismarck wird Reichskanzler.

Formal ist das Reich ein Bundesstaat. Tatsächlich ist das preußische Übergewicht darin beträchtlich. Bayern erhält Sonderrechte, zum Beispiel eine eigene Post und in Friedenzeiten ein eigenes Militär. Die deutsche Einheit, eine der wichtigsten Forderungen der Revolution von 1848/49, ist damit vollzogen – allerdings nicht getragen von den Bürgern, sondern von oben. Das Deutsche Reich ist eine konstitutionelle Monarchie mit eingeschränkten Bürgerrechten.

Im Frieden von Frankfurt am 10. Mai 1871 muss Frankreich Elsass-Lothringen an das neu gegründete deutsche Kaiserreich abtreten. Außerdem muss es fünf Milliarden Franc Entschädigung zahlen. Insgesamt sind im Krieg knapp 200 000 Menschen gestorben.

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