Den wertvollen Baumbestand erhalten

Losheim am See · Als Lebensraum für unzählige Tier-, Pflanzen- und Pilzarten haben auch absterbende Bäume in der Natur noch wichtige Aufgaben zu erfüllen. Deshalb werden für ein Projekt Baumpaten gesucht, die den Bäumen ein Weiterleben sichern können.

 Im Beisein von Revierförster Ralf Simon, Bürgermeister Lothar Christ (von links) und Touristikchef Achim Laub (rechts) wird KÜS-Geschäftsführer Peter Schuler (Mitte) von Nabu-Referent Helmut Harth als neuer Baumpate mit einer Patenurkunde ausgezeichnet. Rechts im Hintergrund eine etwa 150 Jahre alte, über die Patenschaft am Leben zu erhaltende Buche. Foto: Erich Brücker

Im Beisein von Revierförster Ralf Simon, Bürgermeister Lothar Christ (von links) und Touristikchef Achim Laub (rechts) wird KÜS-Geschäftsführer Peter Schuler (Mitte) von Nabu-Referent Helmut Harth als neuer Baumpate mit einer Patenurkunde ausgezeichnet. Rechts im Hintergrund eine etwa 150 Jahre alte, über die Patenschaft am Leben zu erhaltende Buche. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Unser Wald ist wertvoll für die Tier- und Pflanzenwelt, Holz ist wertvoll als Baustoff und auchEnergielieferant. Der Wald ist also eine Schatzkammer der biologischen Vielfalt, die es kontinuierlich zu bewahren gilt. Hierfür ist es wichtig, dass Bäume in ausreichender Menge natürlich altern und absterben dürfen. Die alten und absterbenden Bäume haben aber dennoch viel zu bieten. Sie sind unersetzbarer Lebensraum für unzählige Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, in diesen Bäumen tobt sozusagen das Leben.

Baumerhalter-Projekt

Um solche Bäume bis zu ihrem Lebensende zu erhalten, statt sie nach 120 oder 130 Jahren zu ernten (also zu fällen), um Holz verkaufen zu können, wurde vor vier Jahren im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt (BBV) das Projekt "Wertvoller Wald durch Alt- und Totholz" ins Leben gerufen.

Das Baumerhalter-Projekt wird vom Naturschutzbund (Nabu) Saarland betreut. Der Nabu engagiert sich für den Erhalt alter Bäume , damit sich auch spätere Generationen an diesem faszinierenden Lebensraum erfreuen können und die biologische Vielfalt nicht verloren geht. Dazu werden Baumpaten gesucht, die mit einer einmaligen Spende von 250 Euro pro Baum den Fortbestand sichern. Die Patenschaft ermöglicht es dem Nabu, den Waldeigentümer für den Nutzungsverzicht des Baumes in Höhe des Brennholzwertes zu entschädigen. "Uns ist es wichtig, alternative und realisierbare Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen, um es Firmen oder Privatpersonen zu ermöglichen, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten", erklärte Nabu-Projektleiter Helmut Harth anlässlich der Markierung von zehn Bäumen im Gemeindewald Losheim in der Nähe des Steinbruchs "Losheimer Fels" für die KÜS-Data GmbH Losheim . Geschäftsführer Peter Schuler von der KÜS Data, die in Niederlosheim ein Hochsicherheits-Rechenzentrum betreibt, erhielt bei dieser Gelegenheit vom Nabu-Mann im Beisein von Bürgermeister Lothar Christ, Revierförster Ralf Simon und Touristikchef Achim Laub die entsprechende Urkunde vor Ort überreicht.

Der Nabu Saarland verpflichtet sich im Rahmen der Baumpatenschaft, 40 Jahre lang die Erhaltung der Buchen und Eichen zu kontrollieren und zu dokumentieren, wozu auch die Pflege einer Datenbank mit den GPS-Daten der Habitatbäume zählt. Jeder Baum erhält außerdem eine entsprechend nummerierte Plakette mit dem Namen des Spenders.

"Unsere Gemeinde unterstützt dieses Projekt sehr gerne, da es gut zu der naturnahen Waldbewirtschaftung im Kommunalwald passt", sagte Bürgermeister Lothar Christ. Er freue sich darüber, dass diese markierten Eichen und Buchen sowie die Informationstafel ihren Standort an einer Kreuzung von vier Premium-Wanderwegen (Saar-Hunsrück-Steig, Losheimer Tafeltour, Bergener und Hochwälder) haben.

"Hier können viele naturbegeisterte Wanderer auf das Naturschutzprojekt aufmerksam gemacht werden", betonte der Verwaltungschef. Der Standort stelle eine gute Symbiose von Naturschutz und Touristik dar. Sein Dank galt Nabu und KÜS für ihr Engagement.

"Ich war natürlich sehr schnell für diese Idee zu begeistern, schließlich können wir einen guten Beitrag zur Erhaltung des ökologisch wichtigen Lebensraumes und zum Klimaschutz leisten", gestand Peter Schuler ein. Schließlich sei er auch mit der Heimatregion sehr verbunden, unterstütze gerne deren Kreativität im Natur- und Umweltschutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort