Wie hat das die kleine Stadt geschafft? Bundesweit niedrigste Inzidenz in Zweibrücken: „Kein Geheimrezept“

Zweibrücken · Die Stadt Zweibrücken freut sich derzeit über den bundesweit niedrigsten Corona-Inzidenzwert - von 11,7.

 In der Fußgängerzone von Zweibrücken ist wenig Betrieb. Die Stadt hat aktuell den geringsten Corona-Inzidenzwert.

In der Fußgängerzone von Zweibrücken ist wenig Betrieb. Die Stadt hat aktuell den geringsten Corona-Inzidenzwert.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Wie hat das die kleine Stadt mit rund 34 500 Einwohnern in der Westpfalz geschafft? „Es gibt kein Geheimrezept. Ich kann nicht sagen, was wir anders machen“, sagte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Es seien wohl mehrere Dinge, die da zusammen kämen. Ein Punkt sei: „Wir haben Bürger, die sehr diszipliniert sind. Ohne die würde es nicht funktionieren.“

Den Wert von 11,7 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen hatte das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag (00.00 Uhr) ausgewiesen. Nach den Statistiken des RKI ist das der bundesweit niedrigste Wert eines Land- oder Stadtkreises mindestens seit Mitte Januar. Auf Platz zwei stand am Donnerstag Emden in Ostfriesland mit 16,0.

„Natürlich ist da auch immer ein Funken Glück dabei“, sagte Wosnitza. Dazu beigetragen habe aber sicher auch, dass man vor Ort sehr eng und abgestimmt im Kampf gegen die Pandemie vorgehe. Zudem habe man sehr früh damit begonnen, bei Mitarbeitern in Seniorenheimen Schnelltests zu machen. Und seit Mittwoch seien die Bewohner in den Alten- und Pflegeheimen alle zweimal geimpft.

Auch wenn Zweibrücken nun unterhalb jeglicher Corona-Warnstufen liege: Lokale Lockerungen der Corona-Maßnahmen machten keinen Sinn, sagte der OB. Dann ziehe man Menschen aus anderen Regionen an: „Und dann haben wir einen Jojo-Effekt, den wir ja vermeiden wollen.“ Was es aber jetzt brauche, sei „ein landes- und bundesweit abgestimmter Lockerungsplan.“ Wenn die Zahlen sinken, müsse das auch bei den Bürgern ankommen. „Es braucht einen positiven Blick in die Zukunft.“

(dpa)
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