Bistum sagt Land Hilfe bei Unterbringung von Flüchtlingen zu

Saarbrücken/Trier · Land und Kommunen suchen händeringend nach Wohnraum für Flüchtlinge, die ins Saarland kommen. Jetzt hat das Bistum Trier Unterstützung zugesagt. Flüchtlinge könnten bald in leerstehenden Pfarrhäusern unterkommen.

Leerstehende Pfarrhäuser und Pfarrheime könnten im Saarland schon bald genutzt werden, um Flüchtlinge unterzubringen. Das Bereitstellen von geeignetem Wohnraum sei ein zentrales Anliegen von Bischof Stephan Ackermann , teilte Bistumssprecher André Uzulis auf SZ-Anfrage mit. Er versicherte, "dass wir alles unternehmen, um gemeinsam mit dem Land und den Kommunen im Sinne der Flüchtlinge zeitnah geeignete Lösungen zu finden".

Die abschließende Entscheidung über das Bereitstellen von Wohnraum obliege jedoch den jeweiligen Pfarrgemeinden, da die Pfarreien rechtlich selbstständig seien, erklärte Uzulis weiter. "Wir werden die Kirchengemeinden zur Aufnahme von Flüchtlingen motivieren und diese im Rahmen unserer Möglichkeiten hierbei unterstützen."

Innenminister Klaus Bouillon und Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU ) hatten das Bistum Trier angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen kürzlich gebeten, Land und Kommunen bei der Bereitstellung von Wohnraum zu unterstützen (die SZ berichtete). Die Aussage des Bistums sei "ein Schritt in die richtige Richtung", erklärte Bouillon gestern. "Freie Immobilien wie leerstehende Pfarrhäuser und Pfarrheime stellen ein geeignetes Mittel zur Wohnraumbeschaffung für Asylbewerber und Flüchtlinge dar. Ich freue mich und ermuntere die Pfarreien dazu, ihre Leerstände zu überprüfen und für eine entsprechende Unterbringung zur Verfügung zu stellen."

Weil die Landesaufnahmestelle in Lebach mit ihren rund 1300 Plätzen an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, sollen mehr Flüchtlinge in den Kommunen untergebracht werden. Städte und Gemeinden fordern dafür finanzielle Hilfen des Landes. Finanzminister Stephan Toscani (CDU ) prüft derzeit, wo er im Haushalt noch Mittel umschichten kann, um den Kommunen finanziell unter die Arme zu greifen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort