Beitragsanpassung in zwei Schritten

Losheim am See · Eltern müssen in Losheim bereits ab dem 1. Juni mehr Geld für die Kita-Betreuung bezahlen.

 Die KiTa-Betreuung wird in Losheim teurer. Foto: Runge/dpa

Die KiTa-Betreuung wird in Losheim teurer. Foto: Runge/dpa

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In der Gemeinde Losheim am See steigen die Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern in Kndertagesstätten und Krippen zum 1. Juni um linear drei Prozent. Der Gemeinderat folgte auf seiner jüngsten Sitzung bei einer Gegenstimme einem entsprechenden Vorschlag des zuständigen Ausschusses. Damit passt die Gemeinde die Elternbeiträge unter anderem an die jeweiligen Gehaltssteigerungen für das Personal in den Tagesstätten an. In der Tarifrunde des vergangenen Jahres wurde beim Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) eine Entgelterhöhung um 2,35 Prozent für das Jahr 2017 vereinbart worden.

Der Rat beschloss zudem eine weitere Erhöhung um nochmals drei Prozent zum 1. Januar 2018. Auch hier soll auf erwartende Steigerungen der Bezüge reagiert werden, wie es der Rat in einem früheren Grundsatzbeschluss bereits festgelegt hatte.

Was die Kita-Betreuung genau kostet, richtet sich nach der jeweils gewünschten Betreuungsvariante. In den Kitas fällt bei einer Betreuung über sechs Stunden ab 1. Juni eine monatliche Gebühr von 105 Euro fürs erste Kind an, bei der Sieben-Stunden-Betreuung sind es 125 Euro und bei der Ganztagsvariante über zehn Stunden sind es 171 Euro. Die entsprechenden Sätze fürs erste Kind im Krippen-Bereich: 260 Euro (Sieben-Stunden-Betreuung) und 334 Euro (Zehn-Stunden-Modell). Für alle weiteren Kinder gibt es Gebührenermäßigungen.

Bürgermeister Lothar Christ wies in der Gemeinderatssitzung darauf hin, dass es in den vergangenen Jahren deutliche Lohnerhöhungen für Erzieherinnen gegeben habe. Dies müsse die Gemeinde bei der Gebührenfestlegung berücksichtigen. "Wir wollen aber kein großen Sprünge mehr bei den Gebühren vollziehen, sondern statt dessen eine kontinuierliche Anpassung vollziehen", unterstrich Christ.

Aus Sicht von SPD-Fraktionschef Alfons Traut handelt es sich um eine "moderate Steigerung". Traut wies, ebenso wie sein CDU-Pendant Norbert Müller, darauf hin, dass die von der Großen Koalition im Saarland geplanten Entlastungen bei den Kita-Gebühren erst 2019 greifen würden. Zudem gehe das Land wohl davon aus, dass die Kommunen den eigentlich gesetzlich vorgeschriebenen Deckungsgrad von 25 Prozent der Personalkosten bei der Gebührenfestlegung bereits berücksichtigen würden. Allerdings liege dieser Deckungsgrad in Losheim faktisch um einiges niedriger, bei um die 20 Prozent.

Ehe also die vom Land vorgesehenen Entlastungen greifen könnten, müssten voraussichtlich viele Kommunen ihre Gebühren erst noch erhöhen, betonte Stefan Buchmann (Bürger Direkt): "Wir müssen unsere Kitabeiträge so gestalten, dass wir auch in den Genuss von Zuschüssen des Bundes oder Landes kommen können", sagte er.

Alfons Traut wies darauf hin, dass es nach der Bundestagswahl eventuell auch von Seiten des Bundes Pläne vorgelegt werden könnten, um Eltern bei den Kosten für die Kinderbetreuung zu entlasten. "Sollte es diese Entlastungen geben, dann sollten wir sie umgehend eins zu eins an die Eltern weitergeben", mahnte Traut.

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