BASF-Unglück: Ursache vermutlich Schnitt in falsche Rohrleitung

Ludwigshafen · Das tödliche Explosions-Unglück beim Chemie-Konzern BASF in Ludwigshafen ist möglicherweise durch Anschneiden einer Leitung für brennbare Stoffe ausgelöst worden. An einer Rohrleitung am Unglücksort wurde ein Schnitt entdeckt, der von einer Trennscheibe herrührt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mitteilten. Der mutmaßliche Verursacher - ein Mitarbeiter einer Fremdfirma - habe noch nicht befragt werden können, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber. Der Mann liege schwer verletzt im Krankenhaus. Bei dem Unglück in der vergangenen Woche starben drei Menschen, 30 wurden verletzt.

Zur Unglückszeit hatten Mitarbeiter einer Fremdfirma an einer Nachbarleitung mit einem Winkelschleifer Wartungsarbeiten erledigt. Die angeschnittene Rohrleitung, in der brennbares Raffinat floss, gehörte nicht zum Auftrag. Der Schnitt habe die Leitung geöffnet, so dass das Material ausgetreten sei, sagte Ströber. "Das hat sich entzündet." Nun müsse geklärt werden, wieso der Schnitt erfolgt sei. Die Untersuchungen sollen sich nun auf den Ablauf der Wartungsarbeiten und die die davor ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen konzentrieren. Außerdem sollen die Zusammenhänge zwischen dem Schnitt und der Explosion geklärt werden. Dazu werde das Leitungsstück herausgetrennt werden müssen. Weil das nur unter absolut sicheren Umständen erfolgen solle, könne es bis dahin noch einige Tage dauern.

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