Ausbildungsstätte mit gutem Ruf

Birkenfeld · Der Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) wird 20 Jahre. Die unmittelbare Nähe zum Saarland macht die Uni in Neubrücke auch für Studenten aus dem Landkreis St. Wendel interessant. Das berichtet Vizepräsident Norbert Kuhn im Vorfeld des Tags der offenen Tür an diesem Samstag, 21. Mai.

 Blick auf den Umwelt-Campus in Birkenfeld. Foto: atb/Archiv

Blick auf den Umwelt-Campus in Birkenfeld. Foto: atb/Archiv

Foto: atb/Archiv

Schülerzahlen sinken vielerorts, an der Hochschule in Neubrücke steigen sie stetig. Seit seiner Gründung vor 20 Jahren ging es für den Umwelt-Campus Birkenfeld stets bergauf. Im Oktober 1996 wurde der Studienbetrieb mit fünf Diplom-Studiengängen, 556 Studierenden, acht Professoren und 14 Beschäftigten eröffnet. Zurzeit lehren, lernen und arbeiten rund 2600 Studierende sowie 300 Beschäftigte am Campus. Die Quote der Saarländer ist dabei genauso hoch wie die der Rheinland-Pfälzer: Sie liegt jeweils bei 40 Prozent, derzeit ist die des Saarlandes sogar etwas höher. In Zahlen ausgedrückt: 1072 Studenten kommen aus dem Saarland, 87 davon aus dem St. Wendeler Land. "Der Rest verteilt sich auf die ganze Welt", berichtet Vizepräsident Norbert Kuhn. Der diese positive Entwicklung bereits vor fünf Jahren vorausgesagt hat. Denn er ist von dem Umwelt-Campus überzeugt.

Was die Nachbarschaft zum Saarland betrifft, so sieht er den Campus mittlerweile "in der Region angekommen". Kuhn: "Wir haben Projekte mit jedem Landkreis, mit vielen Gemeinden und einer ganzen Reihe von Firmen im Saarland." Außerdem sei die Nacht der Wissenschaft etabliert. Jahr für Jahr kommen etwa 200 Gäste, darunter viele Stammbesucher aus dem (Nord-)Saarland. Gleichzeitig habe sich die Hochschule international einen Namen gemacht. Zur Kreislaufwirtschafts-Konferenz kommen Besucher teilweise aus 20 verschiedenen Ländern aus allen Kontinenten.

Aber warum ist der Campus so beliebt? Kuhn muss nicht lange überlegen. "Weil wir uns um ein gutes Studienumfeld bemühen, mit guten Betreuungsrelationen, kurzen Wegen zu den Lehrenden und einer guten Zusammenarbeit unter den Studierenden." Und er fügt hinzu: "Ich denke auch, dass wir ein gefragtes Ausbildungsprofil haben, mit dem unsere Absolventen einen Start in den Beruf finden können und dort bestehen können." Der Umwelt-Campus sei eine Marke mit einem guten Ruf geworden. Und auch die Lage spiele eine Rolle: Für viele Studierende sei der UCB ganz einfach eine wohnortnahe akademische Ausbildungsstätte.

Mittlerweile werden elf Bachelor-Studiengänge, vier duale Bachelor-Studiengänge und zwölf Master-Studiengänge angeboten. Die stärksten Studiengänge sind Umwelt- und Betriebswirtschaft, Wirtschafts- und Umweltrecht, Informatikstudiengänge (Medieninformatik, Angewandte Informatik, Umwelt- und Wirtschaftsinformatik), Umweltplanung, Maschinenbau sowie Erneuerbare Energien. Besonders gut entwickelt haben sich in den vergangenen fünf Jahren die dualen Studiengänge , weiß Kuhn.

Vom einstigen Militär-Lazarett der Amerikaner ist nicht mehr viel zu sehen, mal abgesehen von der grundsätzlichen Anordnung der Gebäude. "Von der US-Vergangenheit spürt man heute nichts mehr", sagt Kuhn. Vielmehr rückt China immer mehr in den Blickpunkt. Kuhn: "Mit der deutsch-chinesischen Firma, die die Housing entwickelt, bauen wir gerade ein Programm auf, um chinesische Schulabgänger für ein Studium bei uns zu qualifizieren." Los geht es aktuell mit etwa 25 Personen. Darin sieht Kuhn ein Zukunftsmodell.

Und was soll noch in der Zukunft passieren? "Wir wollen den Nationalpark nutzen, um angewandte Forschungsprojekte für ländliche Regionen zu etablieren." Er spricht von Mobilität im ländlichen Raum sowie von Konzepten für sanften Tourismus. Zudem soll in der Region eine Marke "Unternehmen am Umwelt-Campus" entwickelt werden. Weitere Ziele: "Wir wollen uns in der Studierendenschaft stärker internationalisieren und dazu unser Angebot an englisch-sprachigen Studienangebot deutlich erweitern." Seit 20 Jahren gibt es den Umwelt-Campus Birkenfeld in Neubrücke . Das ehemalige US-Militärhospital gilt als eines der erfolgreichsten Konversionsprojekte in Rheinland-Pfalz. Der runde Geburtstag wird gefeiert - mit einem offiziellen Festakt mit geladenen Gästen am vergangenen Freitag. Und mit einem Tag der offenen Tür an diesem Samstag, 21. Mai. Von 11 bis 16 Uhr können sich die Besucher über das Studienangebot sowie Forschungsmöglichkeiten informieren. Außerdem gibt es Schnuppervorlesungen, Workshops und Unterhaltungsangebote.

Im technischen Bereich gibt es unter anderem Aufnahmen mit der Hochgeschwindigkeits- und Wärmebildkamera oder die eigene Herstellung von Traubenzuckertabletten mit einer industriellen Tablettenpresse zu entdecken. Neuste Maschinen zum CNC-Fräsen können sich die Besucher anschauen, oder sie können sich ein Glas mit eigenem Wunschmotiv gravieren lassen. Die Bibliothek des Umwelt-Campus lädt zur Besichtigung ein und zeigt ihr Angebot der Bücher- und Medienausleihe, welches auch von Externen genutzt werden kann.

Auch der Hauptcampus der Hochschule Trier und der Campus Schmuck- und Edelstein Idar-Oberstein sind vertreten.

Das IfaS (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement) bietet bei der Ausstellung von Elektroautos die Möglichkeit einer Probefahrt. Zusätzlich wird den Besuchern ein Angebot zum Hunsrückhaus Erbeskopf, dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit Rangern, der Govinda Manufaktur, der Schülerfirma Commeatus Idar-Oberstein, der Tourist-Information Birkenfeld, der AOK , der Stefan-Morsch-Stiftung mit Typisierung und dem Technischen Hilfswerk geboten.

Es gibt auch ein Programm für die kleinen Gäste: unter anderem eine explosive Chemie-Show mit der Campushexe um 14 Uhr sowie ein Bungee-Trampolin. Acrylmalerei mit der Malschule Carmen Lindner Arts sowie eine Tombola werden ebenfalls geboten.

 Besucher können sich über Studienangebote und Forschungsmöglichkeiten informieren. Foto: Christopher Müller-Dönnhoff

Besucher können sich über Studienangebote und Forschungsmöglichkeiten informieren. Foto: Christopher Müller-Dönnhoff

Foto: Christopher Müller-Dönnhoff

umwelt-campus.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort