Kriminologie Alter Mordfall in Trier: Neuer Reihentest soll Täter überführen

Trier · Bei der Aufklärung eines Mordes an einer Frau vor mehr als 30 Jahren in Trier setzt die Polizei jetzt auf eine zweite DNA-Reihenuntersuchung. In den nächsten Tagen würden 300 weitere Männer angeschrieben, um freiwillig eine Speichelprobe abzugeben, teilte die Polizei am Dienstag in Trier mit.

 Zu einem DNA-Speicheltest wird die Polizei in Trier weitere 300 Männer auffordern.

Zu einem DNA-Speicheltest wird die Polizei in Trier weitere 300 Männer auffordern.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Entnahme und Auswertung werde sich über mehrere Wochen hinziehen.

Die Männer waren im Zuge der Ermittlungen zum Mord an Beatrix Hemmerle personalisiert worden: Ein Unbekannter hatte die 32-Jährige im August 1989 in ihrer Wohnung erstochen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter aus dem persönlichen oder räumlichen Umfeld des Opfers stammt. Er war über eine offen stehende Balkontür in die Wohnung eingedrungen.

Eine erste Auflage der Gentests in der zweiten Hälfte von 2020 hatte keinen Treffer gebracht. Da waren 140 DNA-Proben untersucht worden – nur zwei Männer hätten sich geweigert, eine Speichelprobe abzugeben.

Anlass für die DNA-Untersuchungen ist, dass die Polizei den Fall seit 2017 neu aufgerollt hat und dank neuer Technik an einem Beweisstück auf eine genetische Spur stieß, die vom Täter stammen soll. Vor 31 Jahren sei diese unentdeckt geblieben, da es die DNA-Analyse noch nicht gegeben habe, hieß es. Die bei der Untersuchung erhobenen Daten würden ausschließlich zum Abgleich mit den Spuren in dem Mordfall Beatrix Hemmerle verwandt, teilten die Ermittler mit. Die Polizei rief erneut Personen, die Hinweise geben könnten, dazu auf, sich zu melden.

„Erkenntnisse und Hinweise aus der Zeit nach der Tat, Unsicherheit über den Informationsgehalt, Rücksichtnahme, Scham oder Ähnliches könnten nachvollziehbare Gründe dafür sein, dass die Polizei diese Informationen noch nicht hat“, teilte die Polizei mit. Der Mordfall war Mitte August 2020 auch Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gewesen.

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