IG Metall Trier: Schließung macht „betriebswirtschaftlich keinen Sinn“ MAN-Standort Wittlich von drohender Schließung „überrascht“

Wittlich · Die im Zuge massiver Stellenstreichungen angekündigte mögliche Schließung des MAN-Standorts in Wittlich macht nach Einschätzung der IG Metall Trier „betriebswirtschaftlich keinen Sinn“.

MAN-Standort Wittlich von drohender Schließung „überrascht“
Foto: dpa/Sven Hoppe

(dpa) Die im Zuge massiver Stellenstreichungen angekündigte mögliche Schließung des MAN-Standorts in Wittlich macht nach Einschätzung der IG Metall Trier „betriebswirtschaftlich keinen Sinn“. „Der Standort Wittlich ist absolut profitabel und schreibt schwarze Zahlen“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Trier, Christian Schmitz, am Freitag. Dass der Produktionsstandort mit seinen rund 90 Mitarbeitern den Umbauplänen von MAN zum Opfer fallen könnte: „Das hat uns alle überrascht“, sagte Schmitz.

Die Lkw- und Bushersteller MAN hatte am Freitag angekündigt, 9500 von weltweit rund 36 000 Jobs abbauen und Milliarden einsparen zu wollen. Neben Wittlich wurden auch Standorte im österreichischen Steyr sowie in Plauen genannt, die von Schließungen betroffen sein könnten.

Nach Ansicht von Schmitz ist für Wittlich „das letzte Wort noch nicht gesprochen“. Man versuche, eine Schließung auf verschiedensten Ebenen abzuwenden. „Wir sind bereit, um jeden Arbeitsplatz und den Standort zu kämpfen.“ Schmitz ging davon aus, dass sich die Verhandlungen bis Ende des Jahres hinziehen werden.

Im MAN Truck Modification Center in Wittlich werden Lkw nach Wünschen der Kunden modifiziert und umgebaut. Dies sei ein Geschäft, das viel Handarbeit verlange und viel Erfahrung benötige. „Das kann man nicht einfach verlagern“, sagte der Gewerkschaftler.

Der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf, teilte mit: „Klarheit muss her - der Standort muss erhalten bleiben.“ Er sei „nicht nur für die Stadt (Wittlich), sondern für die gesamte Region – Hunsrück, Eifel, Mosel, bis hin nach Trier und Koblenz – von großer Bedeutung“.

Der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Alexander Schweitzer, mahnte an, das die Beschäftigten nicht Leidtragende „der strategischen Versäumnisse der Konzernspitze von VW und MAN“ werden dürften. „Gemeinsam mit der Belegschaft muss es jetzt darum gehen, tragfähige Lösungen zu erarbeiten, wie der Standort erhalten bleiben kann“, sagte Schweitzer.

(dpa)
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