Saarländische Landtagsabgeordnete beeindruckt Luxemburg führt 20000 Corona-Tests pro Tag durch

Wissenschaftler aus dem Großherzogtum schließen eine zweite Welle nicht aus. Denn es gibt wenig Hinweise auf eine Herdenimmunität und die Kosten eines zweiten Lockdowns wären extrem hoch.

 Corona-Tests werden für weitere Untersuchungen vorbereitet.

Corona-Tests werden für weitere Untersuchungen vorbereitet.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Bereits in der ersten Phase der Corona-Krise setzte Luxemburg als eines der wenigen europäischen Länder auf eine massive von Tests auf das neuartige Coronavirus in der Bevölkerung. Seit Wochen haben sich dort wie im Saarland die Zahl der Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Wie das Land, auch in Hinsicht auf eine mögliche zweite Welle, weiter verfahren wird, wollten die Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Saar-Landtags erfahren. Zu ihrer heutigen Sitzung im Landtag wurden die Professoren Paul Wilmes und Ulf Nehrbass aus der luxemburgischen „Task Force Covid-19“ zugeschaltet. Mittlerweile habe Luxemburg die aktuelle Corona-Epidemie gut im Griff, berichteten die Forscher. Die Zahl der Neuinfektionen sei niedrig, auch die Reproduktionszahl weit unter 1 und das obwohl der Lockdown weitgehend aufgehoben worden sei. Nichtsdestotrotz müsse das Risiko einer zweiten Welle ab September-Oktober, wenn die Menschen wieder mehr Zeit zusammen in geschlossenen Räumen verbringen würden, in Betracht gezogen werden. „Unsere Simulation zeigen, dass die Zahlen der Toten bis auf 8000 steigen könnte, sollten Hygiene- und Abstandmaßnahmen gar nicht eingehalten werden“, berichtete Wilmes. Um auch die Infektionsketten besser nachvollziehen und schnell möglichst durchbrechen zu können, setzt unser Nachbarland auf eine massive Testung der Bevölkerung. Bis zu 20 000 Tests werden täglich an 19 Tests-Stationen im Land durchgeführt. Sowohl das Personal, das die Abstriche durchführt als auch die Labor-Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten. Dabei werden nicht nur Menschen, die Corona-Symptome aufweisen getestet, sondern auch repräsentative Gruppen wie etwa Schüler, Gesundheitspersonal, aber auch Mitarbeiter in der Gastronomie, im Bankensektor und Friseure.