Krankenhäuser in Grand Est überlastet Französische Armee evakuiert Corona-Patienten

Straßburg/Mülhausen · Im Elsass werden die Intensivbetten und Beatmungsgeräte knapp. Mit einem Militärflugzeug werden die ersten Kranken aus Mülhausen nach Südfrankreich verlegt.

Bereits gestern wurden die ersten Corona-Patienten aus Mülhausen evakuiert.

Bereits gestern wurden die ersten Corona-Patienten aus Mülhausen evakuiert.

Foto: dpa/Sebastien Bozon

Im elsässischen Mülhausen sind die Kapazitäten auf der Intensivstation ausgeschöpft. Seit gestern werden die ersten Corona-Patienten deshalb in andere Kliniken verlegt. Die ersten neun waren gestern durch Hubschrauber nach Nancy und Straßburg ausgeflogen worden. Doch das reicht nicht aus. Denn auch in Straßburg werden Intensivbetten und Beatmungsgeräte knapp. Rund 60 Patienten müssen laut Krankenhausleitung zurzeit auf der Intensivstation betreut werden. Außerdem wurden rund 100 Mitarbeiter selbst positiv auf das Coronavirus getestet. Um dieser sehr angespannten Lage entgegenzuwirken, kommt jetzt Hilfe aus dem Rest der Republik. Zum ersten Mal wurde deshalb ein Militärflugzeug eingesetzt, um Kranken innerhalb Frankreich zu verlegen. Die sechs Corona-Patienten aus Mülhausen sollen nun in den Militärkrankenhäusern in Marseille und Toulon weiter behandelt werden. Dieses Flugzeug A330 ist eine Art „fliegendes Krankenhaus“. Es verfügt über Intensivbetten und Beatmungsmaterial, die Bedingungen sind ähnlich wie in den Kliniken. Letztens war es während des Kosovo-Konfliktes eingesetzt worden. Weitere Unterstürzung soll in den nächsten Tagen durch ein Feldkrankenhaus der Armee erfolgen, das in der Nähe des Mülhausener Krankenhauses errichtet wird. Dieses wird über 30 Betten verfügen. Diese Zahl kann aber aufgestockt werden, wenn die Situation noch kritischer wird.