Corona-Lage in Frankreich Weniger Impfwillige in Moselle

Metz · Der Inzidenzwert sinkt weiter – es gibt Sonderimpfaktionen auf Supermarkt-Parkplätzen.

 Auf dem Parkplatz des Einkaufscenters B’est können sich Menschen am Wochenende impfen lassen.

Auf dem Parkplatz des Einkaufscenters B’est können sich Menschen am Wochenende impfen lassen.

Foto: Codic/Yvan Glavie

Im französischen Département Moselle mit Grenze zum Saarland ist Corona weiterhin auf dem Rückzug. Der aktuelle Inzidenzwert liegt bei 13, die Positivität der Tests bei 0,5 Prozent. „Wir haben jetzt eine Situation, die mit dem vergangenen Sommer vergleichbar ist“, sagte Präfekt Laurent Touvet am Dienstag vor Journalisten. Ebenso sprach Lamia Himer von der regionalen Gesundheitsbehörde ARS von einer „ermutigenden Lage in den Krankenhäusern.“ Demnach werden im Département nur noch 108 Menschen aufgrund einer Covid-Erkrankung stationär behandelt, sieben von ihnen intensivmedizinisch. Eine weitere gute Nachricht: Es gibt laut ARS keine Hinweise auf die hochansteckende Delta-Virusvariante in Moselle.

Doch die positive Entwicklung bei den Neuinfektionen wird seit rund zwei Wochen auch von einer abnehmenden Impfbereitschaft begleitet. In Moselle hat rund die Hälfte der Bevölkerung die erste Impfung bekommen, 30 Prozent ist vollständig immunisiert.

Doch nach einem großen Andrang in den ersten Monaten bemühen sich jetzt weniger Menschen um einen Impftermin. Wie der Leiter eines Impfzentrums berichtete, blieben zurzeit im Département jeden Tag Dutzende Termine unbesetzt – egal ob mit den Impfstoffen von Biontech, Moderna oder AstraZeneca. „Manche zögern, weil sie befürchten, aufgrund ihres geplanten Urlaubs die zweite Impfung nicht wahrnehmen zu können“, berichtete der Präfekt. Denen sei man entgegen gekommen, indem die Zeitspanne für den zweiten Piks erweitert worden sei. Sie liegt zwischen 21 und 49 Tagen nach der ersten Dosis. „Andere denken, dass die Epidemie vorbei ist. Denen würde ich raten, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen. Der Kampf ist noch nicht vollständig gewonnen. Es ist außerdem die Verantwortung von jedem einzelnen, dass er nicht zum Träger des Virus wird“, erinnerte Touvet.

Um auch diejenigen zu erreichen, die nicht von selbst den Weg in die Impfzentren wählen würden, seien Sonderimpfaktionen an anderen Orten geplant. „Wir starten an den zwei kommenden Wochenenden auf dem Parkplatz des Einkaufzentrums B’est in Farébersviller“, kündigte er an. Dort wird am Wochenende mit vielen Besuchern gerechnet, da am Samstag der Sommerschlussverkauf beginnt.

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