Im ehemaligen Smart-Werk Ineos baut in Hambach Minenräum-Fahrzeug

Hambach · Im früheren Smart-Werk soll auch eine Sonderanfertigung des Geländewagens Grenadier hergestellt werden.

 Der Geländewagen Grenadier soll neben SUV-Liebhabern auch Militär und Rettungsdienste ansprechen.

Der Geländewagen Grenadier soll neben SUV-Liebhabern auch Militär und Rettungsdienste ansprechen.

Foto: Ineos

Wo vor mehr als 20 Jahren der kleine Stadt-Flitzer Smart entstanden ist, soll ab 2022 das SUV-Modell Grenadier von Ineos Automotive vom Band rollen. Am lothringischen Standort Hambach, nur ein paar Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt, soll zudem auch eine Sonderanfertigung des Geländewagens in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation The Halo Trust produziert werden. Letztere ist auf die Räumung von Minen und die Kampfmittelbeseitigung spezialisiert. Mit einer Flotte von weltweit mehr als 600 Allradfahrzeugen betreibt die britisch-amerikanische Hilfsorganisation Geländewagen in Kriegsgebieten und unwirtlichsten Gegenden.

Doch manche dieser Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen. Deshalb wird die Flotte nach und nach erneuert. In Kooperation mit The Halo Trust soll nun ein Grenadier-Fuhrpark entwickelt werden, der an die speziellen Anforderungen der Hilfsorganisation angepasst ist. Dazu gehören zum Beispiel Ankerpunkte, an denen eine minensichere Unterbodenpanzerung befestigt werden kann, sowie sichere Staumöglichkeiten für Minenräumgeräte. Zudem müssen die Fahrzeuge einfach in Rettungswagen umzuwandeln sein, um mögliche Opfer sicher evakuieren zu können.

Grundsätzlich richtet sich Ineos mit dem Grenadier, der stark an den Land Rover Defender erinnert, an SUV-Liebhaber, zielt aber auch auf einen weiteren Nischenmarkt ab: Branchen, die solche Fahrzeuge für ihre Einsätze nutzen wie zum Beispiel das Militär oder Rettungsdienste. Die Kooperation mit The Halo Trust ist ein erster Schritt in dieser Richtung.

Für die Beschäftigten in Hambach ist es eine gute Nachricht, denn so wird die Zahl an potentiellen Abnehmern erweitert. Bei der Übernahme im vergangenen Jahr hatte die Gewerkschaft CGT, die vor allem Mitarbeiter in der Produktion vertritt, allerdings angemerkt, dass der Vertrieb eines solchen Geländewagens in Zukunft immer schwieriger werden dürfte.

Rund 1300 Menschen arbeiten am lothringischen Standort, darunter auch viele Grenzgänger aus dem Saarland. Durch die Übernahme durch Ineos wurden die Arbeitsplätze bis 2024 gesichert. Dies umfasse nach Unternehmensangaben auch Zusagen an ortsansässige Lieferanten mit rund 300 Beschäftigten.

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