Luxemburg stellt Impfstrategie vor Gesundheitspersonal kann sich zuerst impfen lassen – auch die Grenzgänger

Luxemburg · Gibt die europäische Arzneimittel-Agentur grünes Licht für einen Impfstoff, könnte es in Luxemburg schnell gehen.

 Luxemburg plant fünf Impfzentren im Land.

Luxemburg plant fünf Impfzentren im Land.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Im ersten Impfzentrum in Luxemburg-Stadt (Viertel Limpertsberg) sei man in der Lage bereits am 15. Dezember die ersten Menschen gegen Covid-19 zu impfen. Das hat Premierminister Xavier Bettel (DP, Liberale) bei der Pressekonferenz angekündigt. „Voraussetzung ist natürlich ein grünes Licht durch die europäische Arzneimittel-Agentur“, so der Regierungschef. Demnach wird die Impfung in Luxemburg kostenlos und geschieht auf freiwilliger Basis. „Wenn ich an der Reihe bin, werde ich mich impfen lassen. Das ist aber meine persönliche Entscheidung, niemand wird vom Luxemburger Staat gezwungen, sich impfen zu lassen“, sagte Bettel.

Weil sich die Logistik und die Lagerung der Impfstoffe als kompliziert herausstellen, plant das Land fünf Impfzentren. Neben Limpertsberg sollen die weiteren Standorte am Findel, in Ettelbrück, in Belval und im Osten des Landes liegen. Außerdem kündigte Gesundheitsministerin Paulette Lennert (LSAP, Sozialist) an, dass sechs mobile Teams eingesetzt werden, um Bewohner in den Seniorenheimen zu impfen. Über die Frage darum, wer als prioritär für die Corona-Impfung gilt, ließ sich die luxemburgische Regierung von der nationalen Ethikkommission beraten. Diese empfiehlt als allererstes das Gesundheitspersonal in den Krankenhäusern zu impfen. „Dazu gehören Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger – und zwar unabhängig davon, ob sie in Luxemburg wohnen oder Grenzgänger sind“, sagte Bettel. Nach dem Gesundheitspersonal sollen ältere Menschen aus der Risikogruppe an der Reihe sein. Sobald der Impfstoff verfügbar ist, wird das Krankenhauspersonal eine Einladung zur Impfung per Post erhalten und hat dann zwei Wochen Zeit, ein Impfzentrum aufzusuchen.

Doch obwohl der Impfstoff „ein Licht am Ende des Tunnels“ darstelle, mahnte Gesundheitsministerin Lenert die Menschen zur Geduld. So schnell würden die Hygiene- und Abstandsregeln nicht aus dem Alltag verschwinden. Um eine Immunität zu erreiche, müsste rund 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden und man wisse nicht, wie lange man dafür brauchen werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort