Reiseziele in der Region Grand Est verabschiedet den Massentourismus

Straßburg · Weniger Chinesen im Elsass – dafür mehr Individual-Tourismus auf dem Land: Wie Corona den Tourismus in Frankreich verändert.

 Die Altstadt von Colmar ist normalerweise ein sehr beliebtes Reiseziel für Asiaten. Nicht so in diesem Corona-Sommer. Alle Städte in Grand Est mussten massive Einbrüche der Touristenzahlen hinnehmen.

Die Altstadt von Colmar ist normalerweise ein sehr beliebtes Reiseziel für Asiaten. Nicht so in diesem Corona-Sommer. Alle Städte in Grand Est mussten massive Einbrüche der Touristenzahlen hinnehmen.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Die Tourismusbranche im Elsass will Konsequenzen aus der Corona-Krise ziehen. Nach einem Sommer, in dem die ausländischen Gäste fehlten, wollen die Tourismus-
anbieter ihre Strategie überdenken und sich deutlich mehr auf die französische Klientel fokussieren. Eine der Folgen der Corona-Krise sei, dass die Zahl der Franzosen, die in der Region Urlaub machten, steige. Einheimische Touristen stellten im Juli und August 70 Prozent der Besucher im Elsass, wie der Präsident der Region Grand Est, Jean Rottner (Les Républicains), in Straßburg bei der Vorstellung der Sommerbilanz sagte. Die 30 Prozent ausländischen Gäste seien vor allem Belgier und Niederländer, deutlich weniger dagegen Skandinavier, Deutsche und Schweizer gewesen. Für Rottner liegt es auf der Hand, in Zukunft noch mehr Franzosen zum Urlaub in die Region zu locken: „Für noch mehr Menschen aus dem Südwesten und aus Paris muss es zum Reflex werden, zuerst an die Region Grand Est als Urlaubsziel zu denken – und nicht nur an die Strände in der Bretagne und am Atlantik.“ Die Region Grand Est solle in den kommenden Jahren zu den französischen Top-Drei-Touristenzielen werden.