Gipfel der Großregion Großregion will die Grenzen offen halten 

Saarbrücken · Das Saarland übergibt den Vorsitz der Großregion an Grand Est. In den kommenden zwei Jahren soll unter anderem im Gesundheitsbereich enger zusammengearbeitet werden.

 Solche Bilder von Grenzschließungen soll es in Zukunft nicht merh geben. Darauf haben sich die Vertreter der Großregion bei einem virtuellen Gipfeltreffen geeinigt.

Solche Bilder von Grenzschließungen soll es in Zukunft nicht merh geben. Darauf haben sich die Vertreter der Großregion bei einem virtuellen Gipfeltreffen geeinigt.

Foto: dpa/Oliver Dietze

() Wie ein Damokles-Schwert schwebt das Treffen der EU-Regierungschefs am Donnerstag über der Großregion. Dass sie Grenzschließungen auf jeden Fall vermeiden wollen und sich dafür bei ihren jeweiligen Zentralregierungen einsetzen, haben die Vertreter aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonien, der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der französischen Region Grand Est beim 17. Gipfel der Großregion beteuert, der am Mittwoch pandemiebedingt online stattgefunden hat. Der Erhalt der Freizügigkeit in der Region sei auch in Corona-Zeiten das oberste Ziel, sagte der Europa-Bevollmächtigte des Saarlandes, Roland Theis (CDU), bei der anschließenden Pressekonferenz. Die Gipfelpräsidentschaft, die nun vom Saarland an die Region Grand Est übergeht, wird zwangsläufig weiter von der Corona-Pandemie geprägt.

Für ihr bisheriges Krisenmanagement stellten sich die Beteiligten aus den vier Staaten aber zunächst einmal ein gutes Zeugnis aus. „Die grenzüberschreitende Solidarität in unserer europäischen Kernregion hat Leben gerettet“, meinte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Die Großregion wolle sich aber für künftige Krisen besser aufstellen. Zu diesem Zweck sei im Herbst ein grenzüberschreitender Pandemieplan von den Gesundheitsministern erarbeitet worden, der nun in bilaterale Rahmenvereinbarungen für die grenzüberschreitende Kooperation im Gesundheitswesen überführt werden soll.

Diesen Schritt begrüßte Grand-Est-Präsident Jean Rottner (LR, Konservativen), der nun von Hans den Vorsitz für zwei Jahre übernimmt. Unter seiner Präsidentschaft soll diese Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich gestärkt werden – unter anderem mit einer grenzüberschreitenden Ausbildung von Pflegekräften oder eine Bereitstellung von Test- und Laborkapazitäten innerhalb der Großregion. „Unsere Territorien umgestalten, aufwerten, vernetzen und beschützen – das sind die vier großen Leitlinien, die wir unter der Präsidentschaft von Grand Est angehen werden“, so Rottner. „In diesem Geist werden wir in der Lage sein, die Großregion zu einem vollständig integrierten Gebiet und zu einem Schlüsselfaktor für die Europäische Union zu gestalten.“ So ließe sich auch der Einfluss der Großregion auf Entscheidungen steigern, die von den Zentralregierungen getroffen werden.

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