Arbeitsmarktzahlen im Grand Est Weniger Arbeitslose in der Region Grand Est

Straßburg · Gute Nachrichten kommen aus Frankreich: In der benachbarten Grenzregion Grand Est ist die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen. Nach Angaben des  französischen Statistikamtes INSEE sind derzeit dort rund 450 000 Menschen ohne Job.

Das entspricht 8,1 Prozent der Bevölkerung. Damit sinkt diese Zahl zum ersten Mal unter den landesweiten Durchschnitt von 8,5 Prozent. Bis auf Lunéville in Lothringen sind in allen Landkreisen nun weniger Menschen arbeitslos als noch Anfang des Jahres.

 Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage am Arbeitsmarkt sogar in allen Landkreisen der Region verbessert. Am besten schneiden laut der jüngsten Statistik die Landkreise im Elsass ab. In Saverne und Obernai sind jeweils lediglich 5,5 und 5,1 Prozent der Bewohner ohne Arbeitsstelle. Wissembourg fällt sogar unter die Fünf-Prozent-Marke. Auch in Lothringen ist es in vielen Städten um den Arbeitsmarkt besser bestellt als in vielen anderen Gegenden in Frankreich. In Metz etwa, wo die Arbeitslosenzahlen schon seit längerer Zeit kontinuierlich sinken und nun bei 7,9 Prozent angelangt sind. Ebenso blicken Saargemünd und Thionville (beide 7,8 Prozent) auf eine stabile Entwicklung zurück, wobei letztere als Grenzstadt auch von der guten wirtschaftlichen Lage Luxemburgs profitiert. Anders verhält es sich in einer anderen Grenzstadt: Forbach. Dort ist im letzten Trimester die Zahl der Erwerbslosen zwar ebenso zurückgegangen, dennoch bleibt sie mit 10,8 Prozent betroffener Arbeitsloser einer der schlechtesten Werte der Region und leigt damit auch deutlich über den nationalen Durchschnitt.

Dass die Großregion Grand Est zum ersten Mal weniger Arbeitslose zählt als im landesweiten Durchschnitt, führt Regionspräsident Jean Rottner sowohl auf eine nationale verbesserte Konjunktur als auch auf das Wirken seiner Wirtschaftspolitik zurück. Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Region Grand Est in den vergangenen Jahren unter anderem für Investoren immer attraktiver wurde. „2018 haben sechs der 15 größten industriellen Investitionen in unserer Region stattgefunden“, freut sich Rottner.

Ähnlich wie das Saarland ist die Grenzregion Grand Est nach wie sehr stark von der Automobilindustrie und ihren Zulieferern geprägt. Größter privater Arbeitgeber ist der Autohersteller PSA, der mit Mülhausen, Trémery und Charleville-Mézières gleich drei Standorte in der Region Grand Est hält. Alleine im Werk in Mülhausen arbeiten über 7500 Menschen. Insgesamt sind in Grand Est rund 200 000 Beschäftigte im Industriebereich tätig. Ein weiterer wichtiger Zweig ist die Landwirtschaft, insbesondere die Weinproduktion. Vor allem im Département Marne (Reims) arbeitet jeder dritte Beschäftigte in diesem Bereich. Größte Arbeitgeber im öffentlichen Bereich sind die Krankenhäuser in Straßburg und Nancy sowie die Straßburger Universität.

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