150 Jahre Deutsch-Französischer Krieg „Es prasselt herunter wie in Gravelotte“

Gravelotte · Vor exakt 150 Jahren begann der Deutsch-Französische Krieg. Das Anti-Kriegs-Museum in Gravelotte bei Metz zeigt Spuren jener Schreckenszeit derzeit gratis.

 Das Museum in Gravelotte erinnert in mehreren Sprachen und mit zahlreichen Exponaten an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871, der an diesem Sonntag vor genau 150 Jahren begann.

Das Museum in Gravelotte erinnert in mehreren Sprachen und mit zahlreichen Exponaten an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871, der an diesem Sonntag vor genau 150 Jahren begann.

Foto: Volker Knopf

Ein wenig wirkt es wie eine außerirdische Installation, das 2014 errichtete „Museum des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und der Annexionszeit“ in Gravelotte bei Metz. Zwischen den dörflichen, oft vom ockergelben Sandstein der Region geprägten Gebäuden ragt dieser dunkle, asymmetrische Monolith hervor. Gravelotte wurde nicht zufällig als Standort ausgewählt. Etwa 32 000 Soldaten beider Seiten starben, wurden verwundet oder gelten seit dieser Schlacht bei Gravelotte am 18. August 1870 vermisst. Im Französischen hat das Ereignis in einer Redewendung überdauert: Mit „ça tombe comme à Gravelotte“ („Es prasselt herunter wie in Gravelotte“) beklagt man, wenn sich schlimme Ereignisse wiederholen oder es heftig regnet – angelehnt an das permanente Artilleriefeuer der Preußen. An diesem Sonntag, 19. Juli, jährt sich der Deutsch-französische Krieg zum 150. Male. Oft wird er als Auftakt der „modernen Kriege“, die im 20. Jahrhundert folgten, einhergehend mit ihrer enormen Vernichtungskraft und dem Verlust von vielen Millionen Menschenleben, bezeichnet.