Atommüll in der Region Grand Est Unternehmen gibt Lagerprojekt für schwachradioaktive Stoffe auf

Gudmont-Villiers · Gerade mal 350 Menschen wohnen in Gudmont-Villiers in Saarlands Nachbarregion Grand Est. Dort wollte das Unternehmen Derichebourg ab 2018 schwachradioaktive Teile zerkleinern und für die Lagerung vorbereiten lassen (wir berichteten). Viele Dorfbewohner liefen gegen das Projekt Sturm – mit Erfolg. Das Unternehmen hat nun angekündigt, auf sein Vorhaben zu verzichten.

Die Bürgermeisterin zeigte sich enttäuscht, denn die Niederlassung von Derichebourg hätte nicht nur die Gemeindekasse gefühlt, sondern auch 40 Jobs in einer von Arbeitslosigkeit geplagten Gegend geschaffen. Doch die Bewohner von Gudmont fürchteten eine Verschmutzung ihres Lebensraumes und vor allem negativen Auswirkungen auf das Grundwasser. Die Bürgerinitiative „Gudmont dit non!“ (Gudmont sagt nein!) äußerte zudem Bedenken, dass langfristig nicht nur wie angekündigt Bauschutt oder alte Werkzeuge gelagert würden, die in Atomkraftwerken ausgedient hätten, sondern auch hochradioaktives Material. Grund zu dieser Annahme ist die räumliche Nähe zum Standort Bure (32 Kilometer), wo Frankreichs Atommüllendlager entstehen soll.

Im April hatte in Gudmont eine öffentliche Anhörung aller Beteiligten im Dorf stattgefunden. Doch die Projektgegner mobilisierten weit über das Dorf hinaus. Ende Mai hatte eine Demonstration gegen mehrere Kernkraftenergie-Standorte in Grand Est rund 1000 Menschen versammelt. Das Unternehmen Derichebourg nannte keine konkrete Gründe für den Verzicht auf den Standort Gudmont, aber für die Projekt-Gegner steht fest: Der aufgebaute öffentliche Druck hat gewirkt.

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