Moschee in Straßburg Türkische Groß-Moschee für Straßburg

Straßburg · Zur Grundsteinlegung des neuen Gebetshauses von Milli Görüş kam der türkische Vize-Premierminister.

 Zwei 36 Meter hohe Minarette sollen an die Moschee im neo-osmanischen Stil gebaut werden.

Zwei 36 Meter hohe Minarette sollen an die Moschee im neo-osmanischen Stil gebaut werden.

Foto: CIMG-Strasbourg

Der Grundstein für die neue „Eyyüb Sultan“-Moschee ist am Sonntag in der elsässischen Hauptstadt gelegt worden. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Die Moschee soll in drei bis vier Jahren öffnen. Sie wird auf 5500 Quadratmetern Fläche mit einen Gebetsraum von 900 Quadratmetern sowie einer Empore für Frauen von 300 Quadratmetern ausgestattet sein. Der Bau im neo-osmanischen Stil wird von zwei je 36 Meter hohen Minaretten flankiert. Die Moschee – eine der größten in Frankreich – wird in der Route de Fédération 27 im Industriegebiet „Plaine des Bouchers“ in der Meinau stehen. Das Areal ist Eigentum des Vereins „CIMG“, der hier in der einstigen Fabrikhalle 1996 eine Moschee eingerichtet hatte. Die Baukosten für die neue Moschee nach Plänen des türkischen Architekten Muharrem Hilmi Senalp waren 2015 auf um 15 Millionen Euro veranschlagt. Heute rechnet der Verein um 32 Millionen Euro.

Zur Feier waren laut „CIMG“ an die 300 offizielle Gäste geladen. So auch der türkische Vize-Premierminister Bekir Bozdag sowie der Botschafter der Türkei in Frankreich, Ismail Hakki Musa. Von der Stadt Straßburg kamen Oberbürgermeister Roland Ries sowie die beigeordneten Bürgermeister. Auch der neue Präfekt der Region Grand Est, Jean-Luc Marx, kam. Ries und Marx bestanden darauf, dem Vize-Premierminister Bozdag nicht zu begegnen und sie wollten beim Akt der Grundsteinlegung im Festzelt nicht mit ihm zusammen aufs Foto. Neben dem Festzelt auf dem Gelände der heutigen Moschee „Eyyüb Sultan“ kamen hunderte Gemeindemitglieder in sichtlicher Vorfreude auf die neue Moschee zur Grundsteinlegung.

Der Verein hat als Teil der islamischen Gemeinschaft „Millî Görüş“ 2008 begonnen, an dem Projekt zu arbeiten. Die Stadt Straßburg erteilte Juni 2015 die Baugenehmigung. Bis Ende 2017 sollen zwei regionale Baufirmen mit den Arbeiten beginnen.

Nur einige typische Materialien sollen aus der Türkei importiert werden. Der Verein will die Moschee mit Eigenmitteln finanzieren. Bis jetzt sei nur in der französischen Gemeinschaft von „Millî Görüş“ gesammelt worden. „Nach der heutigen Grundsteinlegung wird der Aufruf zur Spende auch offiziell bei den an die 700 Moscheen von Millî Görüş in Europa verteilt“, bestätigte Eyüp Sahin als Regionalvorsitzender von „Millî Görüş Grand Est“. Sahin glaubt, dass so „gut 60 Prozent der Moschee finanziert werden können“. Der Verein habe bei der Stadt Straßburg noch keinen Antrag auf Zuschuss gestellt, heißt es im Rathaus. Die Stadt Straßburg gibt für einen Sakralbau auf Anfrage zehn Prozent der Baukosten dazu. „Eyyüb Sultan“ wird in Straßburg die vierte Moschee sein.

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