Strommangel in Frankreich Trotz möglicher Risse in Rohren müssen alle Blöcke in Cattenom so schnell wie möglich wieder ans Netz

Cattenom · In Frankreich wächst die Sorge vor einem Blackout im Winter. Die Regierung hat den Energieversorger EDF angewiesen, nach und nach alle derzeit wegen Wartungsarbeiten und möglicher Korrosionsschäden abgeschalteten Reaktoren so schnell wie möglich wieder hochzufahren. Davon betroffen ist auch Cattenom.

Derzeit sind drei von vier Reaktorblöcken im AKW Catteom abgeschaltet. Foto: dpa

Derzeit sind drei von vier Reaktorblöcken im AKW Catteom abgeschaltet. Foto: dpa

Foto: dpa/Christophe Karaba

Das Kernkraftwerk Cattenom in Lothringen steht sinnbildlich für die Probleme der Atomkraft in Frankreich. Seit Monaten produziert nur einer der vier Reaktoren der 1986 ans Netz gegangenen Anlage Strom. Drei Blöcke sind abgeschaltet. Wegen Wartungsarbeiten. Und weil Rohre im Kühlsystem auf Rost überprüft werden. So wie in zwölf der französischen Kernkraftwerke. Weitere Meiler sind wegen dringender Wartungsarbeiten derzeit abgeschaltet. In 32 von insgesamt 56 Reaktoren wird daher derzeit kein Strom produziert. Und das seit Monaten. Dadurch ist die Stromproduktion der verbliebenen Meiler ist so niedrig wie seit 1999 nicht mehr. Und das hat Folgen in einem Land, das so abhängig von Kernkraft ist, wie kaum ein anderes. Immerhin stammt in Frankreich 70 Prozent des verbrauchten Stroms aus Atomkraft. Seit Monaten importiert das Land Strom – unter anderem aus Deutschland. Das hat zur Folge, dass ein Teil des hier in Gaskraftwerken produzierten Stroms nach Frankreich fließt. Was wiederum hierzulande die Strompreise nach oben treibt.