Wegen Energiekrise Arcelor Mittal ruft Kurzarbeit im Stahlwerk von Florange aus

Florange · Arcelor Mittal Frankreich kündigt in einigen seiner Werke in Nordfrankreich Kurzarbeit an. Auch der Standort in Florange zwischen Thionville und Metz ist betroffen. Details sind noch unklar, aber die Gewerkschaft hält bereits dagegen. Ihr Argument sind hohe Gewinne des Konzerns.

 Im Stahlwerk von Florange beschäftigt Arcelor Mittal Frankreich mehr als 2000 Mitarbeiter. Ihnen droht nun Kurzarbeit.

Im Stahlwerk von Florange beschäftigt Arcelor Mittal Frankreich mehr als 2000 Mitarbeiter. Ihnen droht nun Kurzarbeit.

Foto: dpa/Christian Charisius

Aufgrund der Energiekrise und Absatzschwierigkeiten auf dem Stahlmarkt hat ArcelorMittal Frankreich an mehreren Standorten Kurzarbeit angekündigt. Betroffen ist auch das Werk in Florange, das südlich von Thionville im benachbarten Département Moselle liegt, und in dem rund 2200 Personen beschäftigt sind.

In einer Mitteilung begründete der Konzern die Maßnahmen mit „der anhaltenden Schwäche der Stahlnachfrage auf dem französischen und den europäischen Märkten, insbesondere im Automobil- und Industriebereich“. Zudem wirke sich der Anstieg der Energiekosten negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auf dem außereuropäischen Markt aus. Die Maßnahmen wurden vor dem Wochenende in einer außerordentlichen Sitzung des zentralen Wirtschafts- und Sozialrates beschlossen, genaue Informationen zur Ausgestaltung soll es in Sitzungen in den jeweiligen Werken geben. Die Kurzarbeit soll laut übereinstimmenden regionalen Medienberichten bis zum Jahresende gelten.

Auch wenn weitere Details der Sparmaßnahmen erst in diesen Tagen bekannt werden sollen, hat die Gewerkschaft CGT des Stahlwerkes von Florange schon Widerstand angekündigt. „Es ist nicht Sache der Arbeitnehmer, für eine wirtschaftliche und industrielle Situation zu bezahlen, die sie nicht kontrollieren können“, erklärte Generalsekretär Lionel Burriello. Zu den ersten Forderungen der Gewerkschaft gehören die Zahlung von 100 Prozent des Kurzarbeitergeldes durch den Konzern, derzeit vorgesehen sind 70 Prozent. „Angesichts der Gewinne, die 2022 eingefahren wurden und Anfang 2023 erzielt werden, hat das Management ausreichend Spielraum, um anders zu handeln als die Kaufkraft der Mitarbeiter zu beeinträchtigen“, teilte Burriello auf Facebook mit.

ArcelorMittal Frankreich stellt in Nordfrankreich an mehreren Standorten vor allem Flachstahl her. Zu den insgesamt sieben Werken gehören neben Florange, wo verzinkter Stahl hergestellt wird, noch Standorte in Dünkirchen, Mardyck, Desvres, Montataire, Basse-Indre und Mouzon (Ardennen).

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