Rechtem Bürgermeister droht Amtsentzug

Hayange · Die Bürgermeisterwahl von Hayange (Lothringen) könnte demnächst annulliert werden. Mehreren Medienberichten zufolge hat die französische Finanzaufsicht für Wahlkämpfe Unregelmäßigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung des Bürgermeisters Fabien Engelmann vom rechtsextremen Front National (FN) beanstandet.

Seine frühere erste Beigeordnete Marie Da Silva hatte die Finanzaufsicht eingeschaltet, nachdem er ihr ihre Befugnisse wegen "mangelnder Teamfähigkeit" entzogen hatte. Sie gab an, auf Geheiß Engelmanns im Wahlkampf 3000 Euro für Rechnungen vorgestreckt zu haben, ohne dass der damalige FN-Spitzenkandidat das Geld pflichtgemäß als Ausgaben verbucht habe.

Die Finanz-Affäre ist nun Sache des Verwaltungsgerichts. Wenn dieses der Argumentation der Finanzaufsicht folgt, droht Engelmann der Verlust des passiven Wahlrechts. Zwischen einem und drei Jahren dürfte er dann nicht mehr zur Wahl antreten. Zudem könnten die Richter die Wahl annullieren. Dann würde entweder ein anderer Kandidat der FN-Liste nachrücken oder es gäbe Neuwahlen.

Bis Ende des Jahres dürfte die Entscheidung über seine Zukunft gefallen sein. Nach wie vor weist Engelmann den Vorwurf der Veruntreuung von sich. Er sagte, es handele sich lediglich um einen "technischen Fehler" bei der Abrechnung. Da Silva erklärte indes, es handele sich bei der ganzen Sache nicht um einen "persönlichen Rachefeldzug", aber: "Dieser Bürgermeister schadet der Stadt einfach nur."

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