Rauch tritt aus Kernkraftwerk Cattenom aus

Cattenom · Im grenznahen Atomkraftwerk (AKW) hat es gestern eine Rauchentwicklung gegeben. Der Vorfall ereignete sich gegen 9 Uhr im Bereich des Blocks 2, der zurzeit in Betrieb ist. Nach Angaben von AKW-Betreiber EdF lag die Ursache dieses Rauchaustrittes an der Überhitzung eines Bauelements in einem Sandfilter. Diese Sicherheitsvorrichtung dient in einer Notfallsituation dazu, Druck abzulassen und den größten Teil der Radioaktivität zurückzuhalten.

Das betroffene Bauelement wurde von den AKW-Mitarbeitern sofort ausgeschaltet. Entsprechend dem üblichen Vorgehen wurde dennoch die Feuerwehr alarmiert. Als sie ankam, stellte sie fest, dass es zwar eine Rauchentwicklung, aber keinen Brand gegeben hatte, so EdF. Nach ein paar zusätzlichen Kontrollen wurde der Zwischenvorfall für beendet erklärt. Dieser habe keine Auswirkungen auf die Umwelt oder die Sicherheit der Anlage, versicherte der Betreiber. Nun wird die französische Atomaufsichtsbehörde den Vorfall untersuchen.

Erst Anfang der Woche musste EdF Block 3 vom Netz nehmen. Bei planmäßigen Überprüfungen an diesem Reaktor war festgestellt worden, dass eine der zwei Startvorrichtungen bei einem Notfall-Dieselaggregat nicht den technischen Anforderungen entsprach. Das lothringische Kernkraftwerk befindet sich nur knapp 15 Kilometer vom Saarland entfernt. Hiesige Politiker fordern seit Jahren eine Abschaltung des AKW, das 1986 ans Netz ging. EdF hingegen strebt eine Laufzeitverlängerung an.

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