AKW Cattenom in Verdacht Öl verschmutzt die Mosel im Dreiländereck
Cattenom · Am Sonntag haben französische Gendarme einen Ölfilm auf der Mosel entdeckt. Mutmaßlicher Verursacher ist das Kernkraftwerk in Cattenom.
Auf der Höhe von Rettel, nah an Sierck-les-Bains im Dreiländereck, ist die Mosel am Sonntag verunreinigt worden. Polizisten hatten am Vormittag einen Schimmer auf dem Fluss festgestellt, wie die Präfektur in Metz mitteilt. Die ersten Untersuchungen hätten gezeigt, dass es sich dabei womöglich um einen Ölfilm aus dem nahe liegenden Atomkraftwerk (AKW) in Cattenom handelt. Die Feuerwehr habe umgehend Bindemittel eingesetzt, um das Öl aufzusaugen. „Zu diesem Zeitpunkt wurden keine toten Fische aufgefunden“, schreibt die Präfektur.
Das AKW bestätigte den Vorfall. „Unsere Teams arbeiten eng mit den Behörden zusammen“, sagte eine Sprecherin. Es seien Proben genommen worden, die nun in einem Labor analysiert werden. „Die Ermittlungen gehen weiter, um die genauen Ursachen dieser Verunreinigungen herauszufinden. Außerdem wurde der Vorfall bei der Atomaufsichtsbehörde gemeldet“, so die Sprecherin weiter.
Es ist in kurzer Zeit die zweite schlechte Nachricht aus Cattenom. Bereits Anfang des Monates teilte Betreiber EdF mit, den Reaktor drei für drei Monate herunterzufahren, um einen Verdacht auf Korrosionsschäden zu überprüfen. Dabei war dieser Reaktor erst 2021 generalüberholt worden und hatte eine Betriebserlaubnis für weitere zehn Jahre bekommen.