Bergbaumuseum in Lothringen Lothringer Bergbaumuseum bekommt ein Restaurant

Petite-Rosselle · In Petite-Rosselle soll der ehemalige Grubenstandort mit Gastronomie aufgewertet werden. Das Museum hat auch Bustouristen im Visier.

 In Petite-Rosselle soll sich ein Gastronomiebetrieb neben dem Bergbaumuseum ansiedeln.

In Petite-Rosselle soll sich ein Gastronomiebetrieb neben dem Bergbaumuseum ansiedeln.

Foto: Bergbaumuseum/Busato Architecture

Während die Zukunft und die Nutzung des ehemaligen Bergbau-Standorts im saarländischen Reden zurzeit für Gesprächsstoff sorgen, entwickelt sich auf der französischen Seite der Grenze ein anderer Ort der Industriekultur in der Region weiter. Besucher des Bergbaumuseums sollen bald in Petite-Roselle nicht nur ihren Wissensdurst stillen können, sondern auch vor oder nach dem Besuch etwas essen können. Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten für ein Restaurant beginnen, das bis zu 130 Gäste empfangen kann. Nach dem Umbau des Vorplatzes geht damit der Museumszweckverband einen weiteren Schritt in der Umgestaltung des ehemaligen Grubenstandortes Carreau Wendel.

Rund 42 000 Besucher kommen jährlich ins Museum. Die Zahl steigt bis auf 60 000, wenn man die Veranstaltungen (Konzerte, Oldtimerausstellungen, Märkte) dazu zählt, die auf dem Gelände stattfinden. Besonderer Höhepunkt in den vergangenen Jahren war im Sommer die Freiluft-Inszenierung „Les enfants du charbon“ (deutsch: Kinder der Kohle). Auch mit saarländischen Partnern wie zum Beispiel den Musikfestspielen Saar werden Veranstaltungen im Park Explor Wendel organisiert. Doch laut Gérard Bruck, Präsident des Museumszweckverbandes, gibt es noch Luft nach oben, was den Publikumszuspruch angeht. Er will vor allem mehr Gruppen nach Petite-Rosselle locken. „Bisher bilden die Busreiseveranstalter rund ein Viertel unserer Besucher. Wir hoffen, dass durch ein ergänzendes gastronomisches Angebot rund 20 000 Menschen jährlich zusätzlich den Weg zu uns finden“, sagt Bruck. Wer neben dem Museum auch das Zechengelände und die Stollen besichtigt, verbringt bis zu vier Stunden auf dem Gelände. Deshalb sei es wichtig, einen Betrieb vor Ort zu haben, der in der Lage sei, für mindestens zwei Reisebusse Mittagessen anzubieten. Das Angebot der Cafeteria reiche dafür nicht aus. Wer nach dem Museumsbesuch nur einen Kaffee trinken will, soll das künftig auch im Restaurant machen können.

Auch für den Gastronomen, der das Restaurant pachten und betreiben wird, soll sich die Zusammenarbeit mit dem Museum lohnen. „Mittags kann er von unseren Besuchern profitieren und parallel dazu seine eigene Kundschaft entwickeln und auch größere Events für geschlossene Gesellschaften organisieren.“ Was auf der Speisekarte stehen wird, bestimmt der Gastronom selbst. „Es soll keine Sternenküche werden. Regionale Spezialitäten wären natürlich bestimmt nicht schlecht fürs Marketing“, so Brucks Meinung.

Auf rund 400 Quadratmetern soll sich die neue Gaststätte erstrecken, die über eine Glasfront verfügen soll. Rund zwei Millionen Euro kostet der Umbau eines der ältesten Gebäude auf dem Gelände in ein modernes Restaurant. Finanziert wird das Ganze durch den Zweckverband selbst, den französischen Staat, die Region, das Département sowie die private Stiftung Daniel Deutsch, die sich der Entwicklung des Carreau Wendel widmet und sich mit 350 000 Euro an dem Umbau beteiligen will. Die Ausschreibungen laufen, im kommenden Herbst sollen die ersten Gäste im neuen Restaurant speisen.

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