Direktorenposten vakant Le Carreau in Forbach sucht neue Leitung
Forbach · Eine Direktorin oder einen Direktor – genderoffen hatte das Theater Le Carreau in Forbach bis Ende März die Stelle für seinen offenen Führungsposten ausgeschrieben. Die bisherige Leiterin Fabienne Lorong hatte das Theater nach anderthalb Jahren Krankenstand im Winter mittels einvernehmlicher Auflösung verlassen.
Vor ihrem Antritt in Forbach im Februar 2016 hatte Lorong elf Jahre das Centre Culturel Pablo Picasso für Jugendtheater im nordlothringischen Homécourt geleitet.
Die Stellenanzeige für das mehrstufige Bewerbungsverfahren betonte einerseits die Rolle des Carreau als Mitveranstalter des deutsch-französischen Jugendtheaterfestivals Loostik und des Primeurs-Festivals für frankophone Gegenwartsdramatik, andererseits waren soziokulturelle Projekte und ein pluridisziplinärer Ansatz als weitere Schwerpunkte umrissen. Die Fortsetzung der grenzüberschreitenden Arbeit und der deutsch-französischen Beziehungen waren explizit formuliert, Deutschkenntnisse hingegen erwünscht, aber kein Muss.
Neben neun Festangestellten arbeiten an der Forbacher Bühne fünf Kreative in Teilzeitstellen. Die beiden Säle, Bertolt Brecht und Heiner Müller, gewähren 647 und 110 Zuschauern Platz. Noch bis 2022 wird die Spielstätte saniert und weicht daher auch auf andere Bühnen beispielsweise in Saargemünd, Hombourg-Haut oder Saarbrücken aus. Das 1996 gegründete Theater verfügt als eine von 74 nationalen Bühnen über ein jährliches Budget von 1,35 Millionen Euro. Frankreichs nationale Bühnen sind mit einem besonderen Kulturauftrag zur Dezentralisierung in mittelgroßen Städten des Landes und seiner Überseegebiete angesiedelt und werden unter anderem vom Kulturministerium kofinanziert.