Listeriose-Skandal Wilke-Produkte auch in Lothringen und im Elsass vertrieben

Metz/Paris · Im grenznahen Département Moselle (Lothringen) sowie im Elsass und in acht weiteren Départements wurden Produkte des deutschen Herstellers Wilke in Umlauf gebracht.

  Wurstprodukte von Wilke wurden auch nach Frankreich exportiert.

Wurstprodukte von Wilke wurden auch nach Frankreich exportiert.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Das hat das französische Landwirtschafts- und Ernährungsministerium in Paris bekannt gegeben. Bereits Anfang des Monates wurde das Ministerium von den deutschen Behörden darüber informiert, dass möglicherweise mit Listeriose befallene Produkte nach Frankreich exportiert wurden. „Diese Produkte wurden zurückverfolgt und aus dem Handel genommen. In Frankreich sind infolge des Fleischverzehrs Menschen erkrankt“, so das Ministerium.

Geliefert wurden die Produkte unter anderem an Betriebskantinen, Hotels, Caterer, Vereine, Metzgereien, ein Kreuzfahrtschiff und zwei Altersheime. „Die in Frankreich vertriebenen Mengen der Produkte sind gering und betragen je nach Einrichtung höchstens ein paar Kilogramm“, heißt es vom Ministerium in Paris weiter. In den meisten Fällen seien die Produkte per Aushang zurückgerufen worden.

Dieser Umgang von der französischen Regierung mit dem Lebensmittelskandal wird von der Verbraucherorganisation Foodwatch in Paris scharf kritisiert. Sie wirft dem Landwirtschaftsministerium fehlende Transparenz vor. Foodwatch fordert, das Ministerium solle eine für jeden einsehbare Liste mit folgenden Angaben vorlegen: Welche Produkte sind genau betroffen? Wurden sie verkauft und wenn ja, wo, von wem, unter welchem Label und in welchen Mengen? Laut dem Foodwacht-Bericht wurden die betroffenen Wurstprodukte nicht nur in unserer Nachbarland exportiert, sondern in rund 30 Ländern weltweit vertrieben, unter anderem in den USA, in Japan und im Libanon. Nach dem Fund von Listerien wurde der Betrieb der hessischen Firma eingestellt.

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