„Deutschland-Strategie“ Kurze Wege zu Jobs im Saarland

Forbach · Im Zuge der „Deutschland-Strategie“ des Departements Moselle eröffnet im Juni in Forbach eine Beratungsstelle für französische Pendler. Das Zentrum soll Hürden für Pendler abbauen und grenzüberschreitend zwischen Stellenanbietern und Arbeitssuchenden vermitteln.

 A. Kramp-Karrenbauer

A. Kramp-Karrenbauer

In Forbach eröffnet im Juni eine zentrale Beratungs- und Servicestelle für Deutschland. Nach dem Vorbild des "Maison du Luxembourg" in Thionville soll ein Berater des Büros lothringischen Grenzgänger und solchen, die es werden wollen, alle Fragen zum deutschen Arbeitsmarkt beantworten. Träger und Geldgeber des neuen "Maison Ouverte des Service pour l'Allemagne" (Mosa) (Offenes Haus für Angebote in Deutschland) sind die vier Gemeindeverbände des Val de Rosselle (Rosseltal) und das Département Moselle . Deren Präsidenten trafen sich gestern mit Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) in Forbach zur Unterzeichnung der Verträge. Maßgeblich auf den Weg gebracht hat das Projekt Patrick Weiten, Präsident des Generalrats Moselle , der das Mosa mit 20 000 Euro unterstützt.

Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit im ehemaligen lothringischen Kohlebecken, des Bevölkerungsrückgangs und der Aussicht auf 170 000 freie Stellen bis 2025 an der Saar und in Rheinland-Pfalz wolle man mit dem Mosa die Mobilität der grenznahen Rosseltaler erleichtern, hieß es dazu von lothringischer Seite. Neben der individuellen Bearbeitung von Grenzgänger-Anfragen zu deutschen Sozialleistungen strebt man in Forbach perspektivisch nach den Vorbildern Straßburg - Kehl und Saarbrücken - Saargemünd auch eine gemeinsame Arbeitsvermittlung im Rahmen des Mosa an.

Generalratspräsident Patrick Weiten sieht das Mosa als Bestandteil der lothringischen "Deutschland-Strategie" nur als einen ersten Schritt zu weiterreichenden, grenzüberschreitenden Kooperationen. Neben der Ausweitung der Beratung für französische Unternehmer, die nach Deutschland wollen, denkt er auch an eine intensivere Partnerschaft in den Bereichen Kultur und Tourismus.

"Das ist die Ermutigung, die wir brauchen, um im Saarland mit unserer Frankreich-Strategie fortzufahren", begrüßte Annegret Kramp-Karrenbauer vor den versammelten Bürgermeistern der Gemeindeverbände Forbach , Warndt, Freyming-Merlebach und Pays Naborien (St. Avold) die Gründung des Mosa. Auf die Frage, ob man nicht auch an der Saar eine zentrale Beratungsstelle für den lothringischen Arbeitsmarkt brauche, sagte die Ministerpräsidentin der SZ: "Wir müssen auch im Saarland schauen, dass wir unsere Strukturen verdichten." Im Fahrplan, der "Feuille de route", der Frankreich-Strategie, sei bereits vorgesehen, eine Anlaufstelle für französische Unternehmer einzurichten. Die anderen Angebote wie Eures-Berater, "Pôle Emploi" (Arbeitsagentur) sind hier allerdings bisher noch auf verschiedene Adressen verteilt.

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