Kriegsgräberstätte im Elsass seit 50 Jahren ein Ort der Mahnung

Niederbronn-les-Bains · Vor 50 Jahren wurde in Niederbronn-les-Bains im Nord-Elsass die deutsche Kriegsgräberstätte eingeweiht. Über 15 800 Kriegstote haben auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden. Erst kürzlich sind wieder Gebeine im Zweiten Weltkrieg gefallener deutscher Soldaten, geborgen bei Bliesbruck, hinzugekommen.

"Die Nähe zum Tod ist hier eine entscheidende Sache", betont Bernard Klein. Der Historiker ist seit 1995 für die Kriegsgräber und für die damals vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) neu errichtete Jugendbegegnungsstätte Albert Schweitzer zuständig. In der waren seitdem zahlreiche Schulklassen und Jugendgruppen zu Gast. Als die Amerikaner ihre hier bestatteten Kriegstoten nach St. Avold umbetteten, entstand über Niederbronn ab 1961 in Abstimmung mit dem französischen Staat und der Kommune der Cimetière militaire für in Lothringen und dem Elsass gefallene deutsche Soldaten, die hierher umgebettet wurden. Die offizielle Einweihung fand im Oktober 1966 statt. Erschreckend viele 18- bis 20-Jährige liegen hier, die noch 1944/45 verheizt wurden. Und oft steht auf den Grabsteinen für jeweils vier Tote nur "Ein unbekannter Soldat".

Eine Dauerausstellung gibt Auskunft über exemplarische Lebensläufe. Die Spanne reicht vom 15-jährigen Hitlerjungen bis zum NS-Bereichsleiter Hans Rothacker, den die Franzosen als Kriegsverbrecher hinrichteten. Neben ihnen sind ebenso 280 Österreicher, 230 Ungarn, zehn von der Wehrmacht zwangseingezogene Franzosen und Angehörige anderer Nationen hier begraben.

Zum 50-jährigen Bestehen wurde die Gedenkstätte, die ein Ort der Erinnerung wie der Mahnung ist, in vierjähriger Arbeit auf Kosten des VDK saniert. Ohne die Einsätze von Bundeswehr, Reservistengruppen und anderen Freiwilligen wäre das nicht möglich gewesen.

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