Corona-Lage in Frankreich Metz will „Impf-Bus“ in die Dörfer schicken

Metz · Die Lage auf Intensivstationen im Département Moselle ist weiter angespannt, die Inzidenz hoch. Der Metzer Präfekt setzt jetzt auch auf unkonventionelle Lösungen.

 Trotz der Aussetzung von Astrazeneca wird die Impfkampagne im Département Moselle erstmal fortgesetzt.

Trotz der Aussetzung von Astrazeneca wird die Impfkampagne im Département Moselle erstmal fortgesetzt.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Corona-Lage im Département Moselle hat sich im Vergleich zur vergangenen Woche kaum verändert. „Die Inzidenz liegt derzeit auf 265 und somit leicht über dem Wert von letzter Woche. Dafür ist die Positivitätsrate immer noch bei fünf Prozent und damit unter dem nationalen Durchschnitt“, sagte der Metzer Präfekt Laurent Touvet am Dienstag. Auch die Impfkampagne laufe nach Plan. Allein in der vergangenen Woche seien 32 000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. „Die Hälfte der Senioren über 75 Jahren hat mindestens die erste Dosis bekommen“, berichtete Lamia Himer von der Gesundheitsbehörde ARS. „Insgesamt wurden 11,5 Prozent der Bevölkerung in Moselle mindestens einmal geimpft. Das ist einer der besten Werte landesweit, was sich auch dadurch erklären lässt, dass wir Sonderkontigente von Impfstoffen aus Paris bekommen haben“, so Touvet. Dass der Impfstoff von Astrazeneca in Frankreich vorerst nicht mehr verabreicht wird, habe zunächst kaum Auswirkungen auf Impfungen in Moselle. „Hausärzte werden zwar Impftermine absagen müssen, aber in den Impfzentren, wo die meisten Injektionen verabreicht werden, haben wir bereits alle Dosen von Astrazeneca verimpft. Bisher wurden uns keine Fälle von unerwünschten Nebenwirkungen gemeldet“, so Himer. In den nächsten zwei Wochen geht die Impfkampagne mit Dosen von Pfizer und Moderna weiter. Damit auch Senioren ohne Mitfahrgelegenheit einen Zugang zur Impfung bekommen, soll in den nächsten Tagen ein „Impf-Bus“ eingesetzt werden, der in die ländliche Kommunen fährt. Als erstes werden drei Dörfer in der Nähe von Sarrebourg angefahren.