Kritik an Grenzschließung Nutzlose Schlagbäume ignorieren Wirklichkeit

Das Virus kennt keine Grenzen, betonen Politiker seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Und dennoch haben viele Staaten im Kampf gegen die Ausbreitung der Krankheit ihr Land einfach abgeschottet.

 Knut Krohn

Knut Krohn

Foto: SZ/Lorenz Robby

Schnell wurde deutlich, dass viele der schnell ergriffenen Maßnahmen an der Lebensrealität in den betroffenen Regionen vorbeigehen. Das Zusammenwachsen Europas ist bisweilen weiter fortgeschritten, als manche das sehen wollen.

Besonders drastisch zeigte sich das etwa in der deutsch-französischen Grenzregion. Unter anderem konnten Tausende Pendler von einem Tag auf den anderen nicht mehr wie gewohnt an ihre Arbeitsstätten gelangen. Plötzlich zeigte sich, wie eng die deutsche und die französische Seite miteinander verflochten sind.

Franzosen und Deutsche haben die Maßnahmen überraschend klaglos akzeptiert, aber mit dem Beginn der unterschiedlich schnellen Lockerungen der Ausgangssperren auf beiden Seiten, stellt sich die Frage nach einem koordinierten Vorgehen immer drängender.

Eine Lehre aus der Corona-Krise muss sein, dass es in Krisenfällen ausgeklügelter Strategien bedarf, die auf Wirtschafts- und Lebensräume zugeschnitten sind. Auf Grenzen, die vor Hunderten von Jahren gezogen wurden, kann dabei keine Rücksicht genommen werden.

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