Umbauarbeiten in der Innenstadt Kollektiv wirbt für ein fahrradfreundliches Forbach

Forbach · Lange reihte sich in Forbachs Innenstadt eine Bausstelle an die andere. Nun ist der erste von drei Bauabschnitten fertig. Für einen besseren Radverkehr braucht es aber noch einige Verbesserungen, meint ein Radlerkollektiv.

Kollektiv wirbt für ein fahrradfreundliches Forbach
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Kollektiv wirbt für ein fahrradfreundliches Forbach

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Foto: Silvia Buss

Jeden Tag fährt Stéphane Leclère mit dem Fahrrad von Forbach nach Saarbrücken zur Arbeit. In der saarländischen Landeshauptstadt werde eine Menge für den Radverkehr getan, findet der Lothringer Bankkaufmann. Dagegen sehe es in Forbach noch mau aus. Bis vor kurzem gab es in der kleinen Grenzstadt nämlich gerade einmal zwei Straßen mit – aufgemalten, schmalen – Radwegen, dazu ein paar kurze Abschnitte an Schulen, die aber im Nichts enden. Damit es auch in seiner Heimatstadt in Sachen Fahrradfreundlichkeit voran geht, tat sich Stéphane Leclère mit anderen zusammen und gründete Ende 2019 das Forbacher Fahrradkollektiv „Collectif Vélo Forbach Porte de France“. Der Zeitpunkt war günstig, denn im Frühjahr 2020 standen Kommunalwahlen an. Die Gruppe, zu deren hartem Kern neben Stéphane und seiner Frau Marie-Laure Leclère, das Ehepaar Benoît und Catherine Brouant, Fabien Schmitt und der Umweltaktivist Jérôme Demeraux gehören, entwickelte daher als erste Aktion 15 Wahlprüfsteine zur Radverkehrsförderung, die sie den acht Spitzenkandidaten der Wahllisten vorlegten. Als der Konservative Alexandre Cassaro dann der neue Bürgermeister wurde, war die Gruppe guter Dinge. Cassaro hatte neun Forderungen zu erfüllen versprochen und setzte den ersten Punkt sogleich um: Er berief ein „Comité Vélo“, einen Fahrrad-Beirat, ein, dem unter dem Vorsitz eines Stadratmitglieds je fünf Mitglieder des Fahrrad-Kollektivs, des Stadtrats und der Verwaltung angehören. Leider warte man seit der ersten vielversprechenden Videokonferenz und einem Ortstermin bisher vergeblich auf ein nächstes Termin, das Rathaus antworte nicht mehr, sagt Leclère. Das beunruhigt die Gruppe. Ein Blick auf ihre Forderungsliste zeigt: Sie hatten viel vor.