Risse in Leitungen Betreiber EdF nimmt Block drei des Atomkraftwerks Cattenom länger vom Netz

Cattenom · Verschleiß im Kernkraftwerk Cattenom machte den Austausch von Leitungen nötig. Jetzt will Betreiber EdF einen Block länger vom Netz nehmen als ursprünglich geplant. Was steckt dahinter?

 Im Atomkraftwerk werden nach Medienberichten Wartungsarbeiten ausgeweitet.

Im Atomkraftwerk werden nach Medienberichten Wartungsarbeiten ausgeweitet.

Foto: dpa/Christophe Karaba

Erst vor wenigen Tagen hat Betreiber Electricité de France (EdF) einen von vier Blöcken im Atomkraftwerk (AKW) Cattenom wieder hochgefahren. Doch ein weiterer Meiler der Anlage an der Grenze zum Saarland soll jetzt länger abgeschaltet bleiben als ursprünglich vorgesehen.

Das schürt Bedenken, dass die Probleme mit der Anlage größer sind, als sie öffentlich zugegeben werden. Wie Medien in Luxemburg berichten, sollen die betroffenen Leitungen in den Sicherheitssystemen nun allesamt ausgetauscht werden.

Reparaturen wegen Korrosion an Leitungen im AKW Cattenom

Im Block drei liefen die Reparaturen weiter. Allerdings verschiebe sich der Zeitplan. Eigentlich sollten die Arbeiten am 26. Februar abgeschlossen sein. Nun ist vom 26. März de Rede. Im Block eins werde ebenso ausgewechselt. EdF setze dies bis 12. Februar fort. Anschließend werde dieser Block in Cattenom im Frühjahr erneut stillgelegt.

Unabhängig davon startet die Routine-Kontrolle des AKW. Diese ist alle zehn Jahre vorgesehen und betrifft den eben erst wieder ans Netz gegangenen Block vier. Dieses Projekt ist auf ein halbes Jahr ausgelegt, wie es in Berichten in Luxemburg heißt. Neben diesem Block ist aktuell auch Block zwei am Netz.

Haarrisse in Sicherheitsleitungen im Atomkraftwerk Cattenom

Grund für die Kontrollen und den Austausch von Leitungen: Im Oktober bestätigte EdF Haarrisse im Rohrsystem der Reaktorblöcke. Sie stellten nach Konzernangaben zwar keine akute Gefahr im laufenden Betrieb dar, seien jedoch Abnutzungserscheinungen (Korrosion). Ein Sprecher nannte dies vorsorgliche Maßnahmen.

Der Energieversorger betreibt in Frankreich 56 Reaktoren. In 16 von ihnen waren im Herbst die Korrosionsschäden entdeckt worden.

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