Deutsche und Franzosen im Einsatz

Kleinblittersdorf/ Großblittersdorf · Nächtlicher Großbrand in Großblittersdorf hält fast 100 Wehrleute von beiden Seiten der Saar in Atem.

 Meterhohe Flammen waren weithin zu sehen. Wehren von beiden Seiten der Grenze arbeiteten Hand in Hand. foto: Becker & Bredel

Meterhohe Flammen waren weithin zu sehen. Wehren von beiden Seiten der Grenze arbeiteten Hand in Hand. foto: Becker & Bredel

Wenige Minuten vor 23 Uhr liefen bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken am Sonntag die Drähte heiß. Mehrere Anrufer meldeten über Notruf einen weithin sichtbaren Feuerschein in der Nähe des Kleinblittersdorfer Rewe-Marktes. Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde machte sich sofort auf die Suche und stieß schnell auf den vom Flammenschein orangeroten Himmel.

Nur die Brandstelle war erst einmal nicht auszumachen. Im Rahmen der Erkundung entdeckten die Feuerwehrleute um Wehrführer Peter Dausend den Brand dann am anderen Saarufer im französischen Gewerbegebiet.

Die deutschen Feuerwehrmänner hielt die Grenze nicht auf, sie fuhren zur Einsatzstelle und boten Hilfe an. Die Kameraden von der französischen Feuerwehr waren gerade eingetroffen. Wasser wurde gebraucht zum Löschen eines wahrhaft riesigen Holzfeuers.

Hinter dem ZF-Werk in Großblittersdorf, zwischen Werksgelände und Saar, liegt ein Baustofflager - Luftlinie nur wenige Schritte von Kleinblittersdorf entfernt. Dort brannten auf 2000 Quadratmetern ein hoch aufgeschichteter Holzstapel und eine Schreddermaschine.

Die Leitungskräfte der beiden Feuerwehren profitierten nun davon, dass sie sich kennen. Mehrere Übungen hatten sie in der Vergangenheit zusammen absolviert, die Franzosen unterstützten bei einem Großbrand in Hanweiler.

Nun konnte sich die deutsche Seite revanchieren. Brandinspekteur Tony Bender bildete eine Einsatzleitung mit den französischen Kameraden, und man verteilte die Aufgaben. Franzosen und Deutsche löschten den Brand gemeinsam, von der Saar wurde eine Wasserleitung gelegt. Auch der Rettungsdienst war grenzüberschreitend vor Ort, Rettungswagen aus Saargemünd und vom Arbeiter-Samariter-Bund in Brebach wurden alarmiert. Verletzt wurde niemand, auch einen Gebäudeschaden gab es nicht, denn das Holz lagerte im Freien. Trotzdem brauchte die Feuerwehr zum Löschen Stunden. Feuerwehrsprecher Raffael Mailänder: "Wir haben die komplette Gemeindewehr aus Kleinblittersdorf alarmiert und zunächst die Fahrzeuge mit Wassertank über die Grenze geschickt. Mit Wasserwerfern und Strahlrohren gelang es, eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern."

Weitere Fahrzeuge und Personal hielten sich an der Grenze und in den Gerätehäusern bereit. Die französische Polizei sperrte den Gefahrenbereich, auch deutsche Beamte waren vor Ort.

Insgesamt arbeiteten alle Dienste über die Grenze hinweg vortrefflich zusammen, bestätigte später nicht nur Tony Bender. Auch von Schaulustigen hörte man im Vorbeigehen anerkennende Worte. Später gab es in Kleinblittersdorf wegen der enormen Rauchmengen auch noch Schadstoffmessungen. Alarmierende Werte ergaben sich nicht.

Gegen 2 Uhr lösten die Franzosen ihre deutschen Kollegen ab. Im Einsatz waren von der Feuerwehr Kleinblittersdorf und aus dem Löschbezirk Brebach 48 Einsatzkräfte mit elf Fahrzeugen.

Die französische Feuerwehr war nach Angaben ihres Kommandanten mit den Feuerwehren Großblittersdorf, Saargemünd, Forbach, Freyming-Merlebach, und Saaralbe sowie einem Rettungswagen und 50 Einsatzkräften vor Ort.

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