Corona-Virus in der Großregion Zwölf Corona-Fälle in Region Grand Est
Ein Patient in Nancy in besorgniserregendem Zustand. Luxemburg zählt bisher nur einen Fall.
Während im Saarland der erste Fall bestätigt wurde, sind mittlerweile zwölf Menschen in unserer Nachbarregion Grand Est zurzeit an dem Corona-Virus erkrankt. Die meisten Fälle wurden im Elsass festgestellt. Im lothringischen Nancy werden zurzeit drei Patienten einer Familie behandelt. Während der Verlauf der Krankheit laut der regionalen Gesundheitsbehörde ARS bei der Mutter und dem Sohn glimpflich sei, sei der Zustand des Familienvaters dagegen besorgniserregend. Im Krankenhaus in Nancy stehen laut ARS 30 Zimmer bereit, um potentielle Corona-Erkrankte aufzunehmen. Das Krankenhaus in Straßburg ist mit 25 solchen Zimmern ausgestattet. Der notärztliche Rettungsdienst SAMU im Grand Est berichtete von rund 100 täglichen Anrufen von Menschen, die sich wegen des Virus sorgen. Zwischen zehn und 20 Menschen würden in den Kliniken in Nancy und Straßburg zurzeit am Tag getestet. Die allermeisten Tests würden negativ ausfallen.
Indessen haben die Region Grand Est und die einzelnen Départements präventive Maßnahmen ergriffen, um die Verbreitung des Corona-Virus zu vermeiden. Klassenfahrten ins Ausland oder in stark betroffene Inland-Regionen wurden vorsorglich abgesagt. Rund 70 Schulklassen sind davon betroffen. Schüler, die beim Ausbruch der Epidemie unterwegs waren, werden frühzeitig zurück nach Hause gebracht. Frankreichweit wurden alle Veranstaltungen verboten, bei denen sich mehr als 5000 Menschen auf engem Raum befinden sollten. Im Département Moselle fällt ein Konzert des Popsängers M Pokora aus, das für Freitag in Amnéville geplant war. Das Verbot gilt erstmals bis einschließlich Sonntag, kann aber verlängert werden.
In vielen Regionen Frankreichs sind die Schutzmasken ausverkauft. Am Dienstagnachmittag kündigte Präsident Macron auf Twitter an, dass der Staat alle Vorräte sowie die Produktion von Schutzmasken beschlagnahmen werde, um damit das Personal im Gesundheitsbereich sowie erkrankte Patienten zu versorgen.
Auch im Großherzogtum ist das Corona-Virus angekommen. Die luxemburgische Gesundheitsministerin Paulette Lenert informierte am Wochenende über den ersten Fall. Dabei handelt es sich um einen 40-Jährigen, der sich in Norditalien aufgehalten hatte und dann über Charleroi in Belgien wieder nach Luxemburg zurückgekehrt war.