Emmanuel Macron auf schmalem Grat In Frankreich wird der Lockdown nicht verschärft – dafür gibt es gute Gründe

Paris · Emmanuel Macron hat ein Machtwort gesprochen. Frankreich wird in keinen dritten, sehr strengen Lockdown gehen – noch nicht.

 Eine Besucherin betritt einen Supermarkt eines französischen Einzelhandelskonzerns.

Eine Besucherin betritt einen Supermarkt eines französischen Einzelhandelskonzerns.

Foto: dpa/Loic Venance

Der französische Präsident hat eine sehr politische Entscheidung getroffen, denn die medizinischen Indikatoren sprechen dafür, dass er den falschen Weg eingeschlagen hat. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Land ist weiter beunruhigend hoch, die Intensivstationen in den Krankenhäusern sind voll und die neuen, sehr ansteckenden Varianten von Covid 19 machen keine Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation. Im Gegenteil, die Gefahr ist sehr groß, dass sich das Virus in den kommenden Wochen ungehemmt ausbreiten könnte. Aus diesem Grund haben praktisch alle Virologen, Gesundheitsminister Olivier Véran und auch Premierminister Jean Castex die Franzosen in den vergangenen Tagen immer wieder auf einen erneuten Lockdown vorbereitet. Doch der Präsident hat sich dagegen entschieden.