Bühne frei für ein lebendiges Denkmal

Petite Rosselle · Auf dem Gelände des Grubenmuseums „Musée les Mineurs Wendel“ im lothringischen Petite Rosselle lässt eine engagierte Truppe die Geschichte des Bergbaus in der Region Revue passieren. Es gibt noch genügend Karten für die letzten Spieltage.

 Eine riesige Videoprojektion ist Teil des Bühnenbilds für das Freilichtschauspiel „Gueules Noires“. Foto: Sébastien Junker

Eine riesige Videoprojektion ist Teil des Bühnenbilds für das Freilichtschauspiel „Gueules Noires“. Foto: Sébastien Junker

Foto: Sébastien Junker

"Ein Besuch unseres Schauspiels lohnt sich auf jeden Fall, denn die Geschichte , die wir erzählen, ist nicht nur die Geschichte der Lothringer, sondern auch unsere", wirbt Ludwig Speicher vom Verein "Les enfants du charbon" ("Die Kinder der Kohle"). Vereinsmitglieder aus Lothringen und dem Saarland bestreiten an diesem Wochenende (heute, Freitag, 29. August, und Samstag, 30. August) auf dem Gelände des Grubenmuseums "Musée les Mineurs Wendel" in Petite Rosselle die letzten Aufführungen des Freilichtschauspiels "Gueules Noires" (frei übersetzt: "Schwarzgesichter", deutscher Titel "Schwarzes Gold").

70 Laienschauspieler und vier Profis im Alter von sieben bis 80 Jahren spielen auf Deutsch und Französisch. Damit keine Informationen verloren gehen, werden Passagen, die nicht direkt im Stück übersetzt werden, untertitelt.

Seit 2004 bemüht sich der Verein "Les enfants du charbon", dem Bergbau durch seine Stücke ein lebendiges Denkmal zu setzen. So ist auch das Stück, das jetzt auf dem Spielplan steht, eine Hommage an die Bergleute, die "Gueules Noires". Im Mittelpunkt der Geschichte steht Simon, ein junger Rosseler, der in Paris lebt und als Architekt arbeitet. Er ist dort für den Bau der Arbeiterunterkünfte im Disneyland-Park zuständig. Als er im Urlaub in die alte Heimat zurückkehrt, findet Simon sich in der Nach-Bergbau-Ära wieder. Er kommt mit ehemaligen Bergleuten ins Gespräch und beginnt zu bedauern, dass er nicht selbst in die Grube einfahren konnte. In Rückblenden begegnet er seinen Vorfahren und erlebt die Geschichte des Steinkohle-Abbaus von ihren Anfängen in den 50er Jahren bis zum Aus im Jahr 2004 .

Das Spektakel beginnt mit Einbruch der Dunkelheit gegen 21 Uhr. Regisseur und Autor Laurent-Guillaume Dehlinger setzt das Stück mit einer riesigen Videoprojektion mit 3D-Effekten und Pyrotechnik groß in Szene. Es gibt ein Begleitprogramm mit Musik. Der Verein "Les enfants du charbon" bietet eine Restauration in der alten Kohlenwäsche und Stände mit Imbiss und regionalen Produkten an.

Karten gibt es bei ticketregional, dem Office de Tourisme in Forbach und im Museum La Mine, im Cora und Leclerc und an der Abendkasse. Zur Eintrittskarte gibt es einen Bon zum Besuch des Museums "Les Mineurs".

lesenfantsducharbon.com

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