Bergbau-Historie auf großer Bühne

Forbach/Petite Rosselle · Laien-Darsteller zwischen sieben und 80 Jahren, darunter auch Saarländer, spielen in diesem Jahr erneut ihre Geschichte aus der Zeit des Bergbaus. Viele von ihnen arbeiteten einst selbst als Bergmänner.

 Eine riesige Videoprojektion ist Teil des Bergbau-Bühnenbilds. Foto: Sébastien Junker

Eine riesige Videoprojektion ist Teil des Bergbau-Bühnenbilds. Foto: Sébastien Junker

Foto: Sébastien Junker

Der Verein "Les enfants du charbon" (Die Kinder der Kohle) bringt im August zum zweiten Mal das Bergbau-Schauspiel "Schwarzes Gold " unter freiem Himmel auf die Bühne. Die Laien-Darsteller aus Lothringen und dem Saarland wollen mit ihrem Freiluftspektakel auf dem Gelände der ehemaligen Grube Petite Rosselle an die 150-jährige Arbeit der Bergleute an der deutsch-französischen Grenze erinnern.

"Beide Regionen haben vor wenigen Jahren das Ende des Bergbaus erlebt, beide haben mittlerweile ähnliche wirtschaftliche Probleme. Der lothringische und der saarländische Bergbau teilen das selbe Schicksal und die selbe Geschichte ", sagte Angèle Dufflo vom Regionalrat Lohringgen zur Bedeutung des Theaterstücks.

Schwarzes Gold (französischer Titel: "Gueules Noires") erzählt die Geschichte von Simon, einem jungen Architekten und Spross einer Bergmannsfamilie, der für den Bau der Arbeiterunterkünfte im Pariser Disneyland verantwortlich ist. Beim Urlaub in seiner Heimat Großrosseln kommt er ins Gespräch mit ehemaligen Bergleuten und beginnt zu bedauern, dass er nicht selbst in die Grube einfahren konnte.

In Rückblenden trifft er seine Ahnen und erlebt die Geschichte des Steinkohle-Abbaus von ihren Anfängen in den 1950er-Jahren bis zu ihrem endgültigem Aus im Jahr 2004.

Der Regisseur und Autor Laurent-Guillaume Dehlinger will das tragisch-komische Stück auch in diesem Jahr wieder groß in Szene setzen. Vier professionelle Schauspieler und rund 70 Laien im Alter von sieben bis 80 Jahren - darunter elf Saarländer und viele ehemalige Bergmänner - unterstützen ihn dabei auf dem Gelände des Grubenmuseum "Musée les Mineurs Wendel".

Dehlinger plant eine riesige Videoprojektion mit 3D-Effekten und Pyrotechnik : "Wir werden das Geschehen der Freiluftbühne auf 40 mal 20 Meter auf die Fördermaschine II werfen", erklärt der 35-Jährige. Die Darsteller von "Schwarzes Gold " würden die drei Akte in fließenden Übergängen in Französisch, Deutsch und Italienisch sprechen, teilweise simultan übersetzt und auch untertitelt. Dehlinger erklärt das so: "Das spiegelt die Realität des regionalen Bergbaus wieder. Hier in Petite Rosselle sprach man etwa überwiegend Deutsch in der Grube."

Spieltermine: 22., 23., 28., 29. und 30. August, Karten bei Ticket Regional. Infos unter (0 68 98) 4 21 63 oder online:

www.lesenfantsducharbon.com .

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