Kultur in Grand Est Straßburg zeigt Werke von Zeichnerin und Karikaturistin Catherine Meurisse

Straßburg · Neue Ausstellung in Straßburg: Das Tomi Ungerer Museum zeigt Werke von Catherine Meurisse. Die Zeichnerin und Karikaturistin hat unter anderem für das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ gearbeitet. Mehrere ihrer Comicbücher sind auch ins Deutsche übersetzt.

Die Stadt Straßburg hat eine Ausstellung mit Werken von Catherine Meurisse eröffnet. Für die Ausstellung hat die Zeichnerin und Cartoonistin dieses Plakat entworfen.

Die Stadt Straßburg hat eine Ausstellung mit Werken von Catherine Meurisse eröffnet. Für die Ausstellung hat die Zeichnerin und Cartoonistin dieses Plakat entworfen.

Foto: Catherine Meurisse

Mit 25 Jahren bekommt sie eine Stelle als Zeichenreporterin und Karikaturistin beim französischen Satiremagazin „Charlie Hebdo“, mit 30 wird sie als erste Cartoonistin in die Malerei-Sektion der Académie des Beaux-Arts in Paris aufgenommen, Frankreichs Akademie der Schönen Künste. Das Werk von Catherine Meurisse ist vielseitig, neben Karikaturen illustriert sie Kinder- und Jugendbücher, schreibt und zeichnet eigene BD – „bande dessinée“, wie die eigenständige Kunstform der frankobelgischen Comics genannt wird. 2016 erhält sie auch außerhalb von Frankreich mehr Aufmerksamkeit. In dem Jahr veröffentlicht sie die autobiografische BD „Die Leichtigkeit“. Darin erzählt sie vom Leben nach dem Anschlag vom 7. Januar 2015 auf „Charlie Hebdo“ – dem sie entging, weil sie an dem Tag zu spät war. Nun gibt das Tomi Ungerer Museum in Straßburg in der Ausstellung „Catherine Meurisse. Une place à soi“ einen Überblick über ihr bisheriges Werk.

Für Meurisse, die moderne Literatur und Illustration an den Pariser Hochschulen Estienne und Ensad studiert hat, sind Kunst und Literatur wiederkehrende Quellen für ihre Inspiration. So begegnet man in ihren Alben und Pressekarikaturen schnell Anspielungen auf Caravaggio, Hokusai, Proust oder Stendhal; sie lässt sich aber auch von Delacroix, Daumier, Rabelais und Strawinsky inspirieren.

 Catherine Meurisse zeichnet regelmäßig für die französische Presse. Diese Zeichnung erschien 2022 in der „Revue Zadig“.

Catherine Meurisse zeichnet regelmäßig für die französische Presse. Diese Zeichnung erschien 2022 in der „Revue Zadig“.

Foto: Catherine Meurisse

Meurisse veröffentlicht auch Karikaturen und Zeichnungen in den Zeitungen „Le Nouvel Observateur“ und „Libération“. 2021 bekam sie den Grand Prix Töpffer de la bande dessinée. Mehrere ihrer BD sind auch auf Deutsch erschienen, darunter „Weites Land“, „Die Leichtigkeit“ und „Elza“. Eine ihrer jüngsten Graphic Novels, „Nami und das Meer“ von 2021, erzählt von Landschaften und davon, wie Kunst diese bewahren kann.

Die Ausstellung „Catherine Meurisse. Une place à soi“ findet im Rahmen des Straßburger Festivals „Rencontres de l’Illustration“ statt, das diesmal unter dem Fokus „Sichtbarkeit von Frauen in der Illustration“ steht. Der Titel der Meurisse-Ausstellung spielt auf das berühmte Essay „Ein eigenes Zimmer“ von Virgina Woolf an.

Die Ausstellung „Catherine Meurisse. Une place à soi“ ist bis 3. September im Tomi Ungerer Museum, Villa Greiner, 2, avenue de la Marseillaise, zu sehen. Geöffnet dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags durchgehend. Eintritt 7,50/3,50 Euro. Weitere Informationen unter www.musees.strasbourg.eu/catherine-meurisse.-une-place-À-soi

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