Bildergalerie Das bietet die neue Arcimboldo-Ausstellung in Metz
Das schönste Kunsthaus von Metz ist seit 19. Mai wieder offen.
Die Wiedereröffnung nach dem langen Lockdown wird mit einer neuen Ausstellung rund um Giuseppe Arcimboldo gefeiert.
Genau, der italienische Manierist mit dem Gemüse und den Blumen. Eine moderne Installation von Maurizio Cattelan stimmt entsprechend ein.

Weltberühmt wurde Arcimboldo für diesen unnachahmlichen, floralen Geniestreich: Die Allegorie "Frühling" aus dem Jahreszeitenzyklus malte der Mailänder 1563.
Der Manierist war nicht nur ein Künstler für zusammengesetzte Blumenköpfe: Er zeichnete in blauer Tusche auch Kostüme für den Habsburger Hof. Zeitlos und schlicht.
Die Ausstellung schwelgt aber nicht in der Renaissance. Die Kuratorinnen setzen den Manieristen in Bezug zu modernen Künstlern.
Denn Arcimboldo trieb sein Spiel mit den Kompositköpfen unerreicht auf die Spitze. Sein rätselhafter "Bibliothekar" von vermutlich 1566 hat gar nichts Belebtes mehr und könnte glatt ein moderner Kubist sein.
Kostbares Gut: Dieses Kunstwerk muss zwei Tage vor der Eröffnung noch an seinen Platz.
Maurizio Cattelan schuf den titellosen Kopf. Aus ihm entspringt eine Welt der Allegorien. Die Dinge ergeben, herausgelöst aus ihrem Kontext, etwas völlig Neues. Dafür stellte Arcimboldo vor mehr als 500 Jahren die Weichen.
Das eröffnet neue Blicke auf das Werk von Arcimboldo.
Auch Installationen gehören zu den rund 250 ausgestellten Werken.
Wie ein Blick in ein Kuriositätenkabinett: Filmemacher und Objektkünstler Jan Švankmajer schafft mysteriöse Fabelwesen. In der Renaissance waren die Wunderkammern und solche Schätze beliebt, sie sollten die Grenzen des Wissens sprengen.
Antike Fresken wie diese aus Herkulaneum könnten aufgrund ihrer Maskenhaftigkeit imaginäre Quellen für Arcimboldo gewesen sein. Vielleicht, denn Aufzeichnungen oder Memoiren schrieb er nicht.

Die Ausstellung ist die erste persönliche Note von Chiara Parisi, die das Metzer Kunsthaus seit Dezember 2019 leitet.
"Face à Arcimboldo" wird bis 22. November gezeigt.
Auch sehenswert ist die Ausstellung „Chagall. Überbringer des Lichts“ nur ein paar Etagen über Arcimboldo. Sie beleuchtet bis 30. August einen Heimvorteil: Chagalls Arbeit an den Fenstern der Metzer Kathedrale.

Exklusiver Blick in verschlossene Ausstellung Wie Marc Chagall ausgerechnet in Metz eine Revolution beginnt (mit Bildergalerie und Quiz)
Lauter Leerstand im Zentrum Wie die berühmteste Shoppingmeile von Metz ihren Glanz verliert
