Günstiger Sprit und Energiepreis-Deckel Was Macrons Angst vor den Gelbwesten mit Frankreichs Großzügigkeit zu tun hat

Paris · In Frankreich sind die Energiepreise dank staatlicher Deckelung niedriger als bei den Nachbarn. Allerdings lassen die Hilfen die Verschuldung drastisch ansteigen.

 Bereits im Jahr 2019 protestierten die sogenannten „Gelbwesten“ in Frankreich gegen eine höhere Kraftstoffsteuer. Nun wächst die Sorge vor neuen Demonstrationen.

Bereits im Jahr 2019 protestierten die sogenannten „Gelbwesten“ in Frankreich gegen eine höhere Kraftstoffsteuer. Nun wächst die Sorge vor neuen Demonstrationen.

Foto: dpa/Thibault Camus

In Zeiten der Energiekrise scheint Frankreich eine Art Paradies zu sein. An den Tankstellen im Elsass und in Lothringen bilden sich lange Schlangen, weil das Benzin so billig ist, dass Grenzgänger unter anderem aus dem Saarland ihre Autos betanken. Und in den Supermärkten kosten die Lebensmittel so wenig, dass Belgier im Norden die Regale plündern. Dazu kommen Gas- und Strompreise, die seit einem Jahr praktisch eingefroren sind. Beim Strom ist der Preisanstieg bis Februar auf vier Prozent begrenzt und beim Gas gilt noch bis zum Jahresende das Niveau vom Herbst 2021. „Unsere englischen, deutschen oder belgischen Nachbarn haben Rechnungen, die zwei- bis dreimal so hoch sind wie unsere“, rühmte sich Präsident Emmanuel Macron.

 Frankreichs Präsident Emmanuel Macron

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron

Foto: dpa/Ludovic Marin