Corona-Virus Drive-In-Test für Corona-Verdachtsfälle

Um Krankenhäuser und Arztpraxen zu entlasten, richtet der Eifelkreis eine so genannte Corona-Sichtungsstelle in Bitburg ein. Dort werden Menschen, die sich sorgen, eventuell infiziert zu sein, beraten – und gegebenenfalls auch gleich getestet. Und das ab Dienstag, 17. März.

Abstriche auf Corona werden vielerorts genommen, wenn der Patient im Auto sitzt. (Symbolbild aus Stuttgart)

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(de) Die Container stehen. Zelte auch. Auf dem Parkplatz am Alten Gymnasium in Bitburg weht die Fahne des Deutschen Roten Kreuzes. Hier, wo für gewöhnlich um diese Jahreszeit die Aussteller anfangen, ihre Stände im Handwerkerzelt für den Beda-Markt aufzubauen, richten nun die Helfer der Katastrophenschutzgemeinschaft des Eifelkreises eine so genannte Sichtungsstelle für Corona-Verdachtsfälle ein, die ab Dienstag geöffnet ist.

„Wir müssen die Arztpraxen und die Krankenhäuser entlasten“, sagt Landrat Joachim Streit. Vor diesem Hintergrund haben die Kreistagsfraktionen am Wochenende beschlossen, eine Sichtungsstelle des Gesundheitsamtes einzurichten. Kaum entschieden, schon geht es am Montag los. Vor Ort hieven Feuerwehrleute Zäune und Container an Ort und Stelle. „So was hier geht in kürzester Zeit nur, wenn alle zusammenhalten und mitanpacken“, sagt Kreisfeuerwehrinspekteur Jürgen Larisch.

Die Sichtungsstelle soll Anlaufpunkt sein für Menschen, die verunsichert sind, ob sie sich vielleicht infiziert haben. Bei begründetem Verdacht, wird vor Ort auch gleich getestet. Den Betrieb der Einrichtung wird der DRK-Kreisverband mit seinen ehrenamtlichen Helfern in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Eifelkreises übernehmen. Auch das Marienhausklinikum Eifel ist beratend beteiligt.

Die Ehrenamtlichen des DRK haben den Auftrag, in der Sichtungsstelle Menschen nach den Kriterien des Robert-Koch-Instituts zu beraten. Für diese Gespräche wurde ein festes Schema entwickelt. Entsprechend den Ergebnissen werden Empfehlungen beziehungsweise gegebenenfalls auch Anordnungen des Gesundheitsamtes ausgesprochen – und gegebenenfalls auch gleich ein Abstrich genommen. Anders formuliert: Hier kann sich nicht einfach jeder mal testen lassen, dem jetzt gerade danach ist.

„Wir sehen uns in der Verpflichtung eine solche Stelle einzurichten. Und zwar unabhängig davon, ob die Kassenärztliche Vereinigung später vielleicht die Kosten übernimmt oder wir das im Haushalt des Eifelkreises vorgesehen hatten“, sagt Landrat Streit. Die Kosten trägt zunächst der Kreis – unterstützt von Ehrenamtlichen.

Das heißt aber auch: Das Angebot kann nur so lange aufrecht erhalten werden, wie genug Mittel vorhanden sind. Und dazu gehört nicht nur das Geld für die Tests, die alleine deshalb schon nicht für Jedermann angeboten werden, sondern auch die Schutzanzüge für die Mitarbeiter des DRK, Desinfektionsmittel und vieles mehr. „Wir haben hier höchste Sicherheitsvorkehrungen“, sagt Willi Schabo, Beauftragter des Katastrophenschutzes. Er appelliert deshalb an die Vernunft der Bürger: „Hier sollte nicht jeder einfach vorsorglich mal aufschlagen. Sondern nur Menschen, bei denen ein begründeter Verdacht besteht.“

„Es wird eine Art Drive-in-Test geben“, sagt Streit. So gefährden Menschen, die unter Verdacht stehen, sich mit Corona infiziert zu haben, weder sich noch andere unnötig. Auch deshalb bauen die Helfer darauf, dass möglichst viele mit dem Auto vorbeikommen. Die Organisatoren warnen eindringlich vor einem Massenansturm: „Das wäre kontraproduktiv. Dann hätten wir ja genau eine solche Versammlung hier auf dem Platz, die wir sonst überall versuchen, zu vermeiden“, sagt DRK-Geschäftsführer Rainer Hoffmann.

Auch Landrat Streit betont: „Wir bieten hier keine Tests für alle an. Das können wir nicht.“ Der Ablauf ist klar: Wer ab Dienstag in der Sichtungsstelle vorfährt, muss zunächst Fragen beantworten, bevor die Mitarbeiter entscheiden, ob eine häusliche Quarantäne, ein Besuch beim Hausarzt oder – das dürften die Ausnahmefälle sein – ein Test nötig ist.

Die Sichtungsstelle für Corona-Verdachtsfälle in Bitburg ist ab Dienstag, 17. März, geöffnet: montags bis donnerstags jeweils von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 13 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 14 Uhr. Mitzubringen sind die Krankenversicherungskarte und der Personalausweis. Telefonische Beratung gibt es zudem bei beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter Telefon 116117.